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Von der Ruhr an die Elbe. Die Hoffnungen beim HSV ruhen jetzt auf Christian Hochstätter.

© dpa

Angebot als neuer Sportdirektor: Christian Hochstätter soll den HSV retten

Nach einem Medienbericht ist sich der Hamburger SV mit einem neuen Sportdirektor einig: Christian Hochstätter soll vom VfL Bochum kommen.

Zum Wintereinbruch in Hamburg mit anhaltendem Schneefall passt die eisige Stimmung beim HSV. Immerhin deutet sich die Verpflichtung eines neuen Sportchefs an. Christian Hochstätter soll es richten - auch wenn der Bundesliga-Dino noch keinen Vollzug melden wollte. Der in seiner Geschichte schlechteste Saisonstart des Fußball-Bundesligisten mit acht Niederlagen und ohne Sieg in zehn Spielen hinterlässt ansonsten nur noch Wut bei den Fans und Verzweiflung in der Vereinsführung. Der neue Sportchef soll die Lage beruhigen, denn hinterfragt worden in der desaströsen Lage ist die Rolle des Vereinsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer.

Mit Hochstätter habe sich der Verein laut „Bild“-Zeitung am Dienstag geeinigt. Der Hamburger SV wollte das aber nicht bestätigen. Wie das Blatt erfahren haben will, erhalte Hochstätter einen Vertrag bis 2019. Zweitligist VfL Bochum, bei dem der 53 Jahre alte ehemalige Mittelfeld-Profi bis 2020 Sportvorstand ist, soll die stattliche Ablösesumme von 1,6 Millionen Euro fordern. Die Bochumer waren einverstanden, dass ihr Sportvorstand mit dem HSV Wechselgespräche führte. „Das wollen wir ihm nicht verbieten. Es läuft alles sauber und fair ab“, sagte Bochums Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Villis der Zeitschrift „RevierSport“.

Der auch in der Bundesliga erfahrene Manager (Mönchengladbach/1999 bis 2005; Hannover/2007 bis 2009) hatte stets Ambitionen geäußert, schnell in die Eliteliga aufzusteigen. In den gut drei Jahren beim VfL ist ihm das aber nicht gelungen. „Die Realität: Bochum dümpelt im Mittelmaß der 2. Liga herum - und Hochstätter kehrt dem Club wohl den Rücken. Der Sportvorstand steigt erst einmal alleine auf“, schrieb die „WAZ“ am Dienstag.

Dringend empfiehlt auch Heribert Bruchhagen dem HSV eine Arbeitsteilung in der Führung. „Dietmar Beiersdorfer macht einen sehr angespannten Eindruck“, sagte der frühere Vorstandsvorsitzende von Eintracht Frankfurt im TV-Sender Sky. Deshalb benötige er Hilfe auf dem Sportchefposten. Beiersdorfer hatte seit Mai zusätzlich die Aufgaben des beurlaubten Sportdirektors Peter Knäbel übernommen. „Ich gebe Dietmar den Rat, ganz eng an die Mannschaft heranzugehen, sich ganz auf den sportlichen Bereich zu konzentrieren und eine Wagenburg zu bilden“, sagte Bruchhagen. Unterdessen musste sich Beiersdorfer erklären. Nach Informationen der „Hamburger Morgenpost“ hatte ihn der Aufsichtsrat zum Rapport zitiert. Das Gespräch soll, wie die Zeitung am Dienstag berichtete, zugunsten des Klubchefs ausgefallen sein. Schon vor einigen Tagen hatte der Aufsichtsratsvorsitzende Karl Gernandt gesagt: „Wir sind definitiv nicht auf der Suche nach einem Vorstandsvorsitzenden.“

Anders als in früheren Jahren, als der Aufsichtsrat als Klub der Ahnungslosen verhöhnt wurde und Interna zuhauf ausplauderte, hält sich das jetzt deutlich kleinere Gremium der ausgegliederten Fußball-AG bedeckt. Darin wirken unter Vorsitz von Gernandt die Wirtschaftskapitäne Dieter Becken und Felix Goedhart, Ex-Profi Peter Nogly, Klitschko-Manager Bernd Bönte sowie HSV-Präsident Jens Meier. Kolportiert wird, dass die Ratsmitglieder ihren Vorsitzenden mittlerweile argwöhnisch betrachten, weil dieser sein Gremium nicht ausreichend und rechtzeitig über gemeinsam mit Beiersdorfer getroffene Entscheidungen informiere. Pikant: Gernandt ist Verwaltungsrats-Präsident im Logistik-Unternehmen von HSV-Teilhaber und Mäzen Klaus-Michael Kühne. (dpa)

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