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Sport: Anklage gegen Werner Lorant - dieser droht mit seinem Rücktritt

Werner Lorant ist ein seltsamer Mensch. Seine drei Lieblingswörter (in dieser Reihenfolge) sind Disziplin, Disziplin und Disziplin.

Werner Lorant ist ein seltsamer Mensch. Seine drei Lieblingswörter (in dieser Reihenfolge) sind Disziplin, Disziplin und Disziplin. Trotzdem hat der Trainer des TSV München 1860 vor nicht allzu langer Zeit während eines Spiel mehr Zigaretten geraucht, als er allen Spielern zusammen am ganzen Tag zugestehen würde. Sein Demokratieverständnis hat er mal in dem schönen Satz zusammengefasst: "Jeder kann eine Meinung haben, aber nur meine zählt."

Dennoch wird dieser Werner Lorant von seinen Spielern verehrt wie kein zweiter, von Ausnahmen wie dem früheren Mannschaftskapitän Manfred Schwabl einmal abgesehen. Nicht zufällig ist Lorant mit seinen sieben Jahren in München der dienstälteste Bundesliga-Trainer. Die Akzeptanz in der Mannschaft ist wichtig, um nachzuvollziehen, was in den letzten Tagen in Lorant vorgegangen ist. Vor einer Woche soll er einen Schiedsrichter als "miese Wurst", die "uns wieder mal beschissen" hat, bezeichnet haben. Lorant hat das wütend dementiert und mit seinem Rücktritt gedroht für den Fall, dass er deswegen gesperrt werden sollte.

Die Sache ist dann anders als von ihm erwartet gelaufen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hat nicht gekuscht, sondern Anklage erhoben gegen Werner Lorant. Der erneuerte prompt seine Rücktrittsdrohung, allerdings mit einem Zusatz versehen. Sollte die Mannschaft voll hinter ihm stehen, dann könne er sich die Sache noch einmal überlegen. Lorant weiß, dass er zu weit gegangen ist. Wer nun wie er den bequemsten aller Auswege wählt, der darf sich nicht beschweren, dass ihm dieser Schritt als schlechtes Gewissen ausgelegt wird. War da doch was mit der Wurst?

gol

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