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Anna-Lena Grönefeld: Viel zu oft das Ziel verfehlt

Nach dem frühen Aus bei den Australian Open will Anna-Lena Grönefeld von vorne anfangen. Der neue Trainer Dier soll ihr helfen, wieder Spaß am Tennisspielen zu finden.

Melbourne - Links Melbournes riesiges Cricket-Stadion, rechts die mächtige Vodafone-Arena, darüber Australiens endloser blau-weißer Himmel: Anna-Lena Grönefeld wirkte auf dem Platz Nummer 19 einen Tag nach dem Ende ihrer Negativserie plötzlich wieder sehr verloren. Hilfe suchend schaute die beste deutsche Tennisspielerin bei stechender Sonne und drückender Schwüle immer wieder zu Trainer Dirk Dier. Doch der neue Coach konnte von seinem aufgeheizten Schalensitz auf der kleinen Behelfstribüne aus das 2:6, 2:6 gegen die Amerikanerin Ashley Harkleroad auch nicht verhindern.

Das Zweitrunden-Aus bei den Australian Open am Donnerstag schien von Anfang an nicht zu verhindern zu sein, und es lag mehr an Grönefeld, die gegen die solide spielende Nummer 88 der Welt nie ein Rezept fand. "Ich habe hektisch angefangen, sie hat keine Fehler gemacht. Ich habe mich da reingesteigert", sagte Grönefeld bei ihrer Analyse. An Selbstkritik mangelte es der 21-Jährigen nicht - neben der körperlichen dafür aber auch der mentalen Beweglichkeit.

Zu wenig Selbstvertrauen im Einzel

"Ich werde mein Spiel nicht umstellen und nur den Ball reinspielen. Das ist nicht mein Spiel", sagte die deutsche Nummer 1, die wie viele andere Damen druckvoll von der Grundlinie agierte - aber wieder einmal viel zu oft das Ziel verfehlte. Die 21-jährige Harkleroad, in den USA einst als sportliches Talent und junge Schönheit zugleich gepriesen, durfte sich deswegen über ihren ersten Drittrunden-Einzug in Melbourne freuen. In das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers schaffte sie es bisher noch nie.

Grönefeld will sich nun auf ihre seit Monaten größere Stärke im Doppel konzentrieren. Dort hatte sie am vorigen Wochenende mit ihrer Partnerin Meghann Shaughnessy das Turnier in Sydney gewonnen. "Das war ein Meilenstein", sagte Grönefeld. Doch im Einzel reichte das Selbstvertrauen nach sechs Niederlagen nur für den Erfolg über die tschechische Qualifikantin Sandra Zahlavova. Bei den Australian Open schafften es Grönefeld und Shaughnessy, die jahrelang gemeinsam in Arizona bei Rafael Font de Mora trainierten, im Vorjahr bis ins Halbfinale. Es scheint, als helfe ihr die Anwesenheit der Partnerin, auf dem Platz eine bessere Leistung zu bringen.

Wieder unter die besten 20 kommen

Der neue Trainer Dier versucht laut Grönefeld, ihr wieder mehr Spaß am Tennisspielen zu vermitteln. "Das war etwas verloren gegangen", räumt die nach Deutschland zurückgekehrte Nordhornerin ein. Ihr Ziel bleibt es, am Jahresende erneut unter den besten 20 der Welt zu stehen. Dafür sei das frühe Aus jetzt kein Problem, behauptet Grönefeld: "Ich habe im letzten Jahr genauso angefangen." (Von Robert Semmler, dpa)

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