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Ein Mannschaftsbus unter Polizeischutz.

© AFP

Anschlag in Dortmund: Ein Bus voller Folgen

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter auf den Dortmunder Mannschaftsbus läuft seit Montag weiter. Einige BVB-Spieler leiden bis heute an den Nachwirkungen.

Thomas Tuchel glaubt, dass er heute noch Trainer von Borussia Dortmund wäre, wenn es nicht diesen niederträchtigen Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus des BVB gegeben hätte. Damals, am 11. April 2017, auf der Hinfahrt zum geplanten Champions-League-Spiele gegen den AS Monaco, das dann in Absprache zwischen der Uefa und der BVB-Vereinsspitze für anderntags angesetzt und tatsächlich auch ausgetragen wurde. Das hatte seinerzeit eine heftige Debatte ausgelöst, wie unglücklich, nein, wie unverantwortlich es sein kann, über ein solch tiefgreifendes Ereignis einfach hinwegzugehen.

Am Montag wurde nun der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter vor dem Dortmunder Landgericht fortgesetzt. Neben Tuchel wurden auch Dortmunder Spieler wie Torwart Roman Weidenfeller als Zeugen gehört.

Natürlich kann Tuchel seine Meinung haben. Ob es so wäre, spielt letztlich eine untergeordnete Rolle. Doch seine Eingebung zeigt, dass diejenigen, die damals den Bombenanschlag im Bus erlebten, bis heute nicht zur Ruhe gekommen sind. „Das war ein Anschlag auf unser Leben“, sagte am Montag etwa Weidenfeller. Viele Spieler würden noch heute darunter leiden, ihnen kämen immer mal wieder die Bilder und Geräusche des Anschlags in den Sinn.

Das war so erwartbar wie die schwankenden Leistungen, die der BVB seitdem abliefert. Die rasche Neuansetzung war ein großer Fehler und hat die Betroffenen überfordert, weil kein Raum zum Verarbeiten gegeben war. Das ist die eigentliche Wahrheit. Leider.

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