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Friedrich

© ddp

Arne Friedrich: Der Kapitän läuft sich ein

Zum Rückrundenstart der Bundesliga muss Hertha BSC wohl auf Arne Friedrich verzichten. Im Moment ist er mit seinen Maßnahmen zur Rehabilitation ''voll ausgelastet''.

Der Mannschaftskapitän baut sich dieser Tage auf. Mit Lauftraining und den üblichen Reha-Maßnahmen, wie es im Fußball so heißt. Ganz fit ist Arne Friedrich immer noch nicht. Die Vorbereitung auf die Bundesliga-Rückrunde fand bei Hertha BSC weitgehend ohne den deutschen Nationalspieler statt. Wegen seiner Achillessehnenreizung konnte Friedrich beim Trainingslager auf der Kanareninsel Teneriffa nur bei drei Einheiten dabei sein. Ein Einsatz zum Rückrundenstart am Samstag bei Herthas Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt sei „eher unwahrscheinlich“, sagt Friedrich. Vielleicht klappe es dann am Wochenende darauf, beim Spiel gegen Stuttgart. „Aber so sicher bin ich mir da auch nicht.“

Friedrich sieht den Umstand, dass er den Kollegen erst einmal zuschauen muss, selbstredend als misslich an. Hertha hat sich in der Winterpause schließlich mit einigen noch sehr jungen Spielern verstärkt. „Auf jeden Fall“ sei er bei deren Integration nun als Kapitän gefragt. Er müsse Verantwortung übernehmen, gegebenenfalls neuen Spielern bei Problemen helfen. „Ich werde da die Gespräche suchen, ganz klar.“ Ob sie nun Raffael, Gojko Kacar, Waleri Domowtschiski oder Bryan Arguez heißen (der Serbe Ljubomir Fejsa soll nun laut Herthas Manager Dieter Hoeneß nicht mehr kommen) – neben ihrem Talent eint Herthas Zugänge, dass sie bundesligaunerfahren sind. Wie schätzt der Spielführer die Qualität der neuen Kollegen ein? „Dazu kann ich relativ wenig sagen, ich war jetzt nicht so nah dran an der Mannschaft“, sagt Friedrich.

Im Moment sei er mit seinen Maßnahmen zur Rehabilitation voll ausgelastet, sagt Friedrich. Für Hertha ist es natürlich besser, wenn der Verteidiger möglichst schnell wieder ins Team findet. Denn Friedrich ist trotz seiner in dieser Saison meist bekleideten destruktiven Spielposition des Innenverteidigers ein Typ, der eine Mannschaft führen kann. Er strahlt fast schon eine gelangweilt wirkende Souveränität auf dem Platz aus. Bei all dem unruhigen Gewusel, das Hertha mitunter in dieser Saison auf dem Platz schon abgeliefert hat, ist die Ruhe des Kapitäns ein nicht zu unterschätzender Ausgleich bei den Berlinern. Friedrich ist eben kein Schreihals wie manche seiner Kapitänskollegen in der Bundesliga, aber das muss ja nichts heißen. Der Mann mit dem dynamischen Antritt ist dafür eine Größe in Sachen Zuverlässigkeit. Fehlt Friedrich, dann geht es Hertha eher nicht gut – das war vergangene Saison in insgesamt acht Spielen der Fall. Hertha gewann nur zwei von den Partien ohne den Kapitän.

55 Länderspiele, 28 Jahre – damit hat Friedrich in puncto Erfahrung bei Hertha BSC vielen etwas voraus. In seiner sechsten Saison ist er nun in Berlin, die Situation, mit der die Berliner nun wahrscheinlich ohne ihn in die Rückrunde starten, stuft er als nicht kritisch ein. Fünf Punkte nur trennen den Tabellenzwölften Hertha von einem Abstiegsplatz. Trotzdem sagt Arne Friedrich: „Unser Ziel ist es, am Ende auf einem einstelligen Tabellenplatz zu stehen. Dabei bleibt es.“

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