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Sport: Arnold schlägt Australien

Deutschlands Hockeyspieler nach dem 3:2 schon im Finale

Köln. Der australische Trainer Barry Dancer offenbarte nach dem Spiel seiner Mannschaft gegen die Deutschen eklatante Wissenslücken. Ob Clemens Arnold einen australischen Pass besitze, wurde Dancer gefragt. Dancer wusste es nicht, aber: „Ich fürchte, nicht.“ Arnold ist nämlich in Australien geboren, steht aber im Tor der deutschen Hockey-Nationalmannschaft, und gestern bei der Champions Trophy besiegte er das australische Team fast allein. 3:2 gewannen die Deutschen durch zwei späte Treffer, doch wenn statt eines exzellenten nur ein guter Torhüter im deutschen Tor gestanden hätte, hätten die Deutschen nach einer Stunde nicht 1:2 zurückgelegen, sondern 1:4 oder 1:5.

Zum zweiten Mal in Folge wurde Arnold zur herausragenden Figur des deutschen Teams, das auch gestern nicht zur Leichtigkeit der ersten beiden Spiele zurückfand. „Mein Gott“, sagte Arnold, „was hatten wir Schiss.“ Seltsam eigentlich. „Alle reden vom Endspiel“, sagte Bundestrainer Bernhard Peters, „vielleicht belastet das die jungen Spieler irgendwo.“ Erst als alles verloren schien, drehten die Deutschen auf, und durch ihren vierten Sieg im vierten Spiel – alle mit einem Tor Vorsprung – haben sie sich bereits vor der letzten Partie gegen Holland für das Finale am Sonntag qualifiziert. Australien hingegen, bisher als einziges Land bei allen 24 Champions Trophys vertreten, muss wohl gegen den Abstieg spielen.

Dabei sah alles nach dem ersten Turniersieg für den Vizeweltmeister aus. Dwyer und Smith hatten aus der deutschen Führung durch Reinelts bis zur 57. Minute ein 2:1 für die Australier gemacht, bevor die 4500 Zuschauer ein furioses Finale sahen. Erst erzielte Oliver Domke den Ausgleich (67.), anderthalb Minuten später scheiterte Tibor Weißenborn am australischen Torwart Hickman, und zehn Sekunden vor Schluss fälschte Gaudoin eine Hereingabe von Matthias Witthaus ins eigene Tor ab. „Das ist sehr hart für den australischen Coach“, sagte Bundestrainer Bernhard Peters ein wenig mitleidig. Stefan Hermanns

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