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Sport: Arrows bekommt kein Startrecht

Der Motorsport-Weltverband plant WM-Saison mit zehn Teams

Berlin. Es hat alles nichts genutzt. Der Rennstall Arrows bekam am Montag vom Motorsport-Weltverband Fia mitgeteilt, dass er nicht für die Formel-1-Saison 2003 zugelassen wird. „Arrows hat um eine Teilnahmeerlaubnis für die WM 2003 gebeten. Dies haben wir abgelehnt und dem Team die Gründe mitgeteilt“, hieß es. Eine Niederlage ist das vor allem für Oliver Behring aus Weyhe bei Bremen. Der Investitionsberater hatte mit seiner Firma „Asset Trust & Partners“ einen Scheich als Investor für Arrows aufgetan, um die Pleite des früheren Teams von Heinz-Harald Frentzen zu verhindern. Einen Teil der erforderlichen Summe streckte Behring sogar selbst vor. Und obwohl auch die Anmeldung fristgerecht bis zum 15. November erfolgte und die Gebühr von 300 000 Euro für die neue Saison rechtzeitig bei der Fia eingingen, ist er wohl gescheitert. Und mit ihm auch Arrows.

Die Hauptverantwortung daran trägt allerdings nicht Behring, sondern der Teamchef und ehemalige Besitzer von Arrows, Tom Walkinshaw. Der Brite ist in Formel-1-Kreisen wegen dubioser Machenschaften nicht sonderlich beliebt. In der letzten Saison brachte er seine letzten Fürsprecher gegen sich auf: Weil sich Arrows die Teilnahme an den Rennen ab Mitte der Saison nicht mehr leisten konnte, die Strafe von einer Million Dollar für das Fernbleiben bei einem Lauf aber auch nicht, ließ er seine Autos im Training so langsam fahren, dass sie sich nicht qualifizierten. Damit führte er nicht nur die anderen Teams, sondern auch Zuschauer und Sponsoren an der Nase herum.

Bleibt es bei der Entscheidung der Fia, würden nur zehn Teams die neue Formel-1-Saison bestreiten – so wenige wie seit 1971 nicht mehr. Arrows wäre nach Prost der zweite Rennstall, der binnen eines Jahres aus der Formel 1 verschwindet. Vor der abgelaufenen Saison war das französische Team des viermaligen Weltmeisters Alain Prost Pleite gegangen. Eine kleine Chance gibt es allerdings noch für Arrows. Bis zum 6. März 2003 können noch Änderungen im Starterfeld vorgenommen werden. „Bei Arrows werden alle Hebel in Gang gesetzt, um die Teilnahme doch noch zu ermöglichen“, sagt Behring. Wenn es nicht klappt, hat er sich zwar verzockt, nach eigener Aussage aber keine Verluste zu befürchten: „Der Vertrag mit Arrows ist nichtig, wenn das Team keine Zulassung erhält.“ Arrows hingegen wäre ohne die Formel-1-Fernsehgelder im nächsten Jahr kaum noch vor der Pleite zu bewahren.

Christian Hönicke

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