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ARTUR WICHNIAREK: Die Rückkehr eines Ehemaligen trifft Hertha

Artur Wichniarek genoss seinen Abgang. Als er sah, dass er ausgewechselt werden sollte, ließ sich der Stürmer von Arminia Bielefeld reichlich Zeit.

Artur Wichniarek genoss seinen Abgang. Als er sah, dass er ausgewechselt werden sollte, ließ sich der Stürmer von Arminia Bielefeld reichlich Zeit. Verständlich, aus seiner Sicht. Sein Team musste nur noch die angezeigte Nachspielzeit von zwei Minuten schadlos überstehen, dann hätte der Gast aus Ostwestfalen einen Punkt in der Hauptstadt gewonnen. Nachdem Wichniarek schon die Führung der überlegenden Berliner ausgeglichen hatte, wollte er seiner Mannschaft einen weiteren Dienst erweisen. Erst als der Schiedsrichter drohte, ihm für das Zeitschinden die Gelbe Karte zu zeigen, bemüßigte sich der Stürmer etwas.

Die Hertha-Fans pfiffen. Sie sind nicht besonders gut zu sprechen auf Wichniarek. Als der polnische Nationalspieler noch für Hertha stürmte, erfüllte er nicht annähernd die Erwartungen. In Berlin konnte Wichniarek sich nie durchsetzen: Er kam nur zu Kurzeinsätzen, Ende 2005 wurde sein Vertrag aufgelöst.

Wichniarek ging zurück nach Bielefeld, wo er sofort zum Stammspieler wurde. Mittlerweile ist der 31-Jährige Bielefelds erfolgreichster Bundesliga-Torschütze überhaupt.

Wichniareks gestriges Tor war im zweiten Saisonspiel sein dritter Treffer. Auch in der ersten Pokalrunde hat Wichniarek ein Tor erzielt. „Er ist momentan in sehr guter Verfassung, körperlich und vom Kopf her“, sagte der Bildfelder Trainer Michael Frontzeck: „Er wird derzeit für seine Arbeit belohnt.“

Etwas erstaunlich ist seine Verfassung schon. Vor neun Wochen war Wichniareks Mutter nach schwerer Krankheit verstorben. Seitdem fällt sein Torjubel eher gedämpft aus. Auch im Olympiastadion jubelte er still. Dass er später eine weitere Chance vertändelte, störte ihn wenig. „Sonst müsste ich ja 30 Tore in der Saison schießen“, sagte Wichniarek. miro

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