zum Hauptinhalt
Im Hinspiel siegten die Bayern daheim locker und leicht 3:0 gegen ZSKA.

© dpa

Auf dem Weg zum Rekord: Bayern wollen in Moskau den neunten Sieg in Serie

Neunmal in Folge haben die Bayern in der Champions League gewonnen. Mit einem weiteren Erfolg heute bei ZSKA Moskau würden die Münchner mal wieder einen neuen Rekord aufstellen. Härtester Gegner könnte das Wetter werden.

Der Druck ist raus, trotzdem werden sich die Seriensieger des FC Bayern in Moskau warm anziehen müssen. Mützen, Handschuhe, lange Unterhosen - das volle Winter-Programm ist am Mittwoch (ab 18 Uhr live im Ticker bei Tagesspiegel.de) in Russland angesagt. „Ich weiß nicht, wie der Platz ist, aber kalt wird es auf jeden Fall“, meinte Arjen Robben beim Start in die letzte Champions-League-Reise der Münchner in ihrem Superjahr 2013. Ein Spaß-Trip ist es garantiert nicht.

„Mit den Bedingungen müssen wir klarkommen“, sagte Trainer Pep Guardiola, dessen Pläne gleich nach der verspäteten Ankunft in der russischen Hauptstadt durchkreuzt wurden. Der Mannschaftsbus quälte sich elend lange durch den dichten Verkehr zur Chimki-Arena 20 Kilometer außerhalb Moskaus. Weil der Wagen mit der Ausrüstung der Spieler nicht nachkam, musste das Abschlusstraining abgeblasen werden. „Obwohl schon qualifiziert, werden wir dieses Spiel hochprofessionell angehen“, versprach Guardiola dennoch.

„Unbedeutend ist das Spiel nicht“, hatten Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge unisono vor dem Abflug in München beteuert. „Wir wollen unbedingt Gruppensieger werden, da können wir uns keine Niederlage leisten“, mahnte Hoeneß. Dass sich die „Maulwurf-Affäre“, also der Verrat geheimer Kabinen-Interna nach außen, negativ auf die Leistung der Mannschaft auswirken könnte, hält Hoeneß für einen Schmarrn: „Ich lächle darüber. Wenn das unsere einzigen Probleme sind, dann können wir gut damit leben.“

Der zehnte Sieg in Serie in der Champions League würde auch bedeuten, die noch gemeinsam mit dem FC Barcelona (neun Erfolge) gehaltene Bestmarke zu überbieten. „Jetzt wollen wir den Rekord alleine haben“, verkündete Kapitän Philipp Lahm. Mit fünf Siegen sind die Bayern übrigens auch noch nie in eine Champions-League-Saison gestartet! Zum Anpfiff um 21.00 Uhr Ortszeit sind minus acht Grad und leichter Schneefall vorausgesagt. Die Bayern können also beweisen, dass sie winterfest sind. „Wir haben das ganze Jahr 2013 heil überstanden. Es wäre schön, wenn wir die Weihnachtszeit auch so überstehen könnten“, meinte Rummenigge. Hoeneß befürchtet trotz des schon gelösten Achtelfinal-Tickets keinen Schlendrian der Spieler. „Der Trainer wird ihnen Leichtsinn austreiben“, glaubt er.

Die spannendste Frage dürfte sein, wie extrem Guardiola rotiert. Darf Tom Starke mal ins Tor? Mario Mandzukic muss auf jeden Fall ersetzt werden, der Torjäger reiste wegen Wadenproblemen gar nicht erst mit. Auch Ribéry, Schweinsteiger, Shaqiri, Pizarro, Contento und Badstuber fehlen weiterhin. „Wir haben viele, viele Verletzte“, stöhnte Guardiola. Erstmals zählt der 18 Jahre junge Julian Green zum Aufgebot, auch die Youngster Mitchell Weiser (19) und Pierre-Emile Hojbjerg (18) sind dabei.

Rummenigge ist gespannt, „welche taktischen Raffinessen“ sich Guardiola einfallen lässt: „Pep überrascht alle, manchmal auch den Vorstand.“ 3:0 endete das Hinspiel. Das ZSKA-Team muss in der 18 000 Zuschauer fassenden Chimki-Arena auf einen Teil seiner Fans verzichten. Wegen rassistischer Vorfälle im Spiel gegen Manchester City bleibt der Sektor D auf Anordnung der Uefa geschlossen. Der frühere Armeeclub ist in der russischen

Meisterschaft nach einer Schwächeperiode wieder in der Erfolgsspur. Mit dem 1:0 im Prestigegipfel gegen Rekordmeister Spartak Moskau verbuchte ZSKA bei der Generalprobe für das Bayern-Spiel den vierten Sieg in Serie.
Torgarant war einmal mehr der Ivorer Seydou Doumbia, der in elf Saisonspielen neun Treffer erzielen konnte. „Das ist ein super, super Stürmer. Er hat im ersten Spiel gegen uns nicht gespielt. Das war gut für uns“, sagte Guardiola. „Das wird kein einfaches Spiel“, prophezeite auch Arjen Robben. Der Holländer dachte dabei nicht nur an Doumbia, sondern auch an die widrigen äußeren Umstände. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false