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Tiefer Frust. Pezzaiuoli konnte auch im zweiten Spiel nicht zufrieden sein. Foto: dapd

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Sport: Auf der Suche nach Profil

Marco Pezzaiuolis schlechter Start in Hoffenheim

In der Rhein-Neckar-Arena mischten sich beim ersten Heimspiel von Marco Pezzaiuoli Pfiffe in die trostlose Stimmung. Dass die TSG Hoffenheim gegen den FC St. Pauli durch das Tor von David Alaba zum 2:2-Endstand wenigstens ein Unentschieden holte, verbesserte die Lage nur wenig. Die Fans waren enttäuscht, und auch Pezzaiuoli hatte sich einen anderen Auftritt gewünscht. Dass der 42-Jährige frustriert war, hatte aber noch einen anderen Grund: Seit drei Wochen muss sich Pezzaiuoli mit der Frage beschäftigen, welches Jobprofil er in Hoffenheim eigentlich ausfüllt. Bis 2014 läuft sein Vertrag als Assistent, doch seit Ralf Rangnicks Abschied von der TSG fungiert er als Cheftrainer. Hoffenheims Manager Ernst Tanner sprach bei seiner Vorstellung von einer langfristigen Zusammenarbeit und erweckte den Eindruck, die Umwandlung des bestehenden Vertrages sei reine Formsache. Am Sonntag aber sprach Tanner plötzlich von „Streitpunkten“. Am gestrigen Montag sollte es weitere Gespräche geben. Die waren bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht beendet.

Seit drei Wochen hapert es bei der TSG an der Außendarstellung, und daran hat auch Pezzaiuoli seinen Anteil. Im Kader wird es zunehmend mit Unverständnis aufgenommen, dass der neue Trainer davon spricht, es gehe um den Klassenerhalt. Pezzaiuoli rechtfertigt seinen Pessimismus mit der Tatsache, „dass wir mit Gustavo und Ba zwei Leistungsträger verloren haben“. Als er dann gegen St. Pauli Sebastian Rudy und Tobias Weis, zwei seiner besten Mittelfeldspieler, vom Platz nahm, stieg die Verwunderung.

Der Anfang als Chef will Pezzaiuoli nicht richtig gelingen. Seit Wochen spricht er den Namen von Mittelfeldspieler Sejad Salihovic falsch aus, nennt ihn Salihovicic. Offen plauderte er am Sonntag heraus, man bemühe sich noch um einen linken Verteidiger. Eine Aussage, die die Position des dort spielenden Andreas Ibertsberger nicht stärken dürfte. In Hoffenheim tauchen inzwischen Zweifel auf, ob der in der Bundesliga unerfahrene Pezzaiuoli den Anforderungen gewachsen ist.

Derweil könnte der Fall Demba Ba zeitnah geklärt sein. Der Stürmer soll bis Saisonende ohne Kaufoption an West Ham United ausgeliehen werden. Manager Tanner wollte das Ausleihgeschäft vorerst nicht bestätigen, da noch letzte Details in Versicherungsfragen zu klären seien.

Ba war in eine Art Streik getreten und berief sich auf die Zusage von Manager Tanner, er könne bei einem Angebot zwischen sechs und sieben Millionen Euro gehen. Jene Zusage gab es nach Informationen des Tagesspiegels in mündlicher Form tatsächlich. Doch der streikende Ba wurde auf die Tribüne verbannt, dann wollte die TSG ihn verkaufen. Ba aber fiel bei Stoke City durch den Medizincheck. „Ein Ausleihgeschäft war sicher nicht die erste Option“, sagt Manager Ernst Tanner.

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