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Sport: Auf der Suche nach Spezialisten Warum die Eisbären jetzt Penaltys üben wollen

Berlin - Das Unentschieden hat im Eishockey abgedankt. Der Siegeszug des Penaltyschießens ist unaufhaltsam.

Berlin - Das Unentschieden hat im Eishockey abgedankt. Der Siegeszug des Penaltyschießens ist unaufhaltsam. Selbst die US-Liga NHL hat es nun eingeführt, und am Sonntag musste das Penaltyschießen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gleich in fünf von sieben Spielen zur Entscheidungsfindung herhalten.

Die Zugabe nach einem Unentschieden stößt nicht bei allen auf große Liebe. Kölns Trainer Hans Zach etwa nennt Penaltyschießen „Glückssache“, und sein Kollege Pierre Pagé von den Eisbären plädiert gar für seine Abschaffung. „Penaltyschießen ist keine Mannschaftsleistung.“ Der Unmut von Zach und Pagé über die Penaltys kommt nicht von ungefähr – ihre Teams sind als die schwächsten im Penaltyschießen in der DEL bekannt. Die Kölner verloren vergangene Saison acht von 13 Penaltyschießen, die Berliner gewannen nur eines von sieben. Auch in dieser Saison ist ihre Bilanz nicht gut: Beim 3:4 gegen Nürnberg am Sonntag verloren die Eisbären ihr drittes Penaltyschießen in Serie. Andere Klubs dagegen haben das Penaltyschießen als Chance erkannt, denn der Sieger erhält zwei Punkte, der Verlierer nur einen. Frankfurts Trainer Rich Chernomaz etwa lässt Penaltys immer ausführlich trainieren. Resultat: Frankfurt musste diese Saison dreimal ins Penaltyschießen und siegte dreimal. Die Eisbären haben zwar mit Sven Felski einen sicheren Schützen, aber mit Daniar Dschunussow auch einen Torhüter, der es nicht mag. „Ich bin kein Penalty-Gott“, sagt er.

Heute testen die Eisbären den 21 Jahre alten Kanadier Patrick Jarrett. Als guter Penaltyschütze gilt Jarrett nicht. „Penaltyschießen gab es in der letzten Saison in Kanadas Junioren-Liga nicht“, sagt Pagé. Der Coach plant, es nun auf den Trainingsplan zu nehmen. „Zu viele verlorene Penaltyschießen kosten zu viele Punkte – und damit eine gute Ausgangsposition für die Play-offs.“ Immerhin, die Play-offs sind – Trost für die Eisbären – eine letzte Bastion gegen das Penaltyschießen. Denn das gibt es dort in einem entscheidenden Spiel nicht. Dann wird so lange verlängert, bis ein Tor fällt.

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