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Auf einem Auge rot: Bevorteilt die Fia Ferrari systematisch?

Der Automobil-Weltverband Fia steht schon länger im Ruf, Ferrari sehr wohlwollend und McLaren eher kritisch zu begleiten. Die umstrittensten Fälle der letzten Jahre: 1998: Auf Druck des Konkurrenten Ferrari verbietet die Fia das neue Bremssystem von McLaren-Mercedes, obwohl sie es zuvor genehmigt hatte.

Der Automobil-Weltverband Fia steht schon länger im Ruf, Ferrari sehr wohlwollend und McLaren eher kritisch zu begleiten. Die umstrittensten Fälle der letzten Jahre:

1998: Auf Druck des Konkurrenten Ferrari verbietet die Fia das neue Bremssystem von McLaren-Mercedes, obwohl sie es zuvor genehmigt hatte.

Sepang 1999: Ein technischer Beauftragter stellt fest, dass die Flügel der Ferrari nicht den Regeln entsprechen. Eine Disqualifikation würde für die Italiener das Aus im WM-Kampf bedeuten, doch die Fia düpiert ihren Mitarbeiter und erklärt seinen Befund zu einem Messfehler.

2003: Bridgestone-Kunde Ferrari erzwingt, dass der Gummihersteller Michelin, der u.a. McLaren beliefert, seine Reifen umbauen muss, weil sie zu breit seien.

Bahrain 2006: Obwohl Videoaufnahmen belegen, dass Ferrari mit verbotenen beweglichen Flügeln fährt, werden keine Sanktionen verhängt.

Monza 2006: Michael Schumachers Titelrivale Fernando Alonso (Renault) wird wegen einer angeblichen Blockade gegen den zweiten Ferrari-Fahrer Felipe Massa um fünf Startplätze strafversetzt. Sogar Formel-1-Chef Bernie Ecclestone findet dafür „einfach keinen Beweis“.

Spionageaffäre 2007: Ein Ferrari-Mitarbeiter gibt geheime Daten an den Konkurrenten weiter, doch lediglich McLaren wird bestraft und muss 100 Millionen Dollar zahlen. In einem fast identischen Fall versorgt ein früherer Ferrari-Mitarbeiter sein neues Team Renault ebenfalls mit Daten der Italiener. Renault bleibt straffrei.

Sao Paulo 2007: Bei BMW und Williams werden zu geringe Benzintemperaturen gemessen. Im Falle einer Disqualifikation der Wagen wäre McLaren-Pilot Lewis Hamilton statt des Ferrari-Fahrers Kimi Räikkönen Weltmeister. McLarens Protest wird wegen eines Formfehlers abgelehnt.

Magny-Cours 2008: Hamilton überholt Sebastian Vettel vor einer Schikane. Um einen Unfall zu vermeiden, fährt der McLaren-Pilot danach geradeaus und reiht sich vor dem Deutschen wieder auf der Strecke ein. Die Fia-Rennkommissare kommen zu dem Schluss, Hamilton habe sich einen Vorteil verschafft und verhängen eine Boxendurchfahrtsstrafe gegen ihn.

Valencia 2008: Sieger Felipe Massa wird nach einem Boxenstopp von der Ferrari- Crew losgeschickt, obwohl Adrian Sutils Force India naht und Vorfahrt hätte. Die Fia belässt es statt einer möglichen Zeitstrafe bei einer Verwarnung und einer Geldbuße von 10 000 Euro. chh/-urm

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