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Sport: Auf Rekord gestellt

Vom Kenianer Paul Tergat wird beim 30. Berlin-Marathon eine neue Weltbestzeit erwartet

Berlin. Als der Kenianer Josephat Kiprono 1999 den Berlin-Marathon in 2:06:44 Stunden gewann, der damals drittschnellsten Zeit aller Zeiten, stand sein Manager Gabriele Rosa im Zielbereich und sagte: „Wenn eines Tages einmal Paul Tergat in Berlin laufen sollte, könnte er in der Lage sein, eine Zeit von 2:05 oder 2:04 Stunden zu erreichen.“ Am Sonntag ab 9 Uhr wird sich herausstellen, ob der Italiener Recht hatte mit seiner Einschätzung. Denn Paul Tergat wird mit der Startnummer zwei bei der 30. Auflage des Marathons auf der Straße des 17. Juni ins Rennen gehen. Es ist die hochkarätigste Verpflichtung in der Geschichte des Berlin-Marathons neben der Olympiasiegerin Naoko Takahashi. Die Japanerin gewann in den vergangenen beiden Jahren, wird dieses Mal allerdings nicht am Start sein.

Für Paul Tergat ist das Ziel klar: Der Kenianer will die flache und daher schnelle Strecke nutzen, um das Jubiläum mit einem Weltrekord zu krönen. Die Bestzeit steht derzeit bei 2:05:38 Stunden und wird von Khalid Khannouchi aus den USA gehalten. Es gibt nur sehr wenige Läufer, denen man zutrauen kann, diese Marke zu unterbieten. Einer von ihnen ist Tergat. Seine bisherige Bestzeit ist die drittschnellste aller Zeiten, nur zehn Sekunden fehlen ihm zum Weltrekord.

Verglichen mit dem erstklassig besetzten Männerfeld ist das der Frauen in diesem Jahr nicht so stark. Die Japanerin Yasuko Hashimoto könnte für den vierten japanischen Sieg hintereinander in Frage kommen. Aber auch die Russin Alina Iwanowa, die vor gut zehn Jahren als Geher-Weltmeisterin zum Marathon wechselte, und die britische Debütantin Liz Yelling sind zu beachten. Die Hoffnung auf einen deutschen Sieg erlosch schon eine Woche vor dem Startschuss. Sonja Oberem (Bayer Leverkusen), die EM-Dritte von München 2002, musste verletzungsbedingt passen. Kathrin Weßel (SCC Berlin) hat nicht die Klasse, das Rennen zu gewinnen.

Während der Weltrekordversuch von Paul Tergat im Mittelpunkt stehen wird, hat der Berlin-Marathon andere Rekorde bereits vor dem Start gebrochen. 44 931 Athleten aus 91 Nationen, so viele wie nie zuvor, haben für das größte Sportspektakel der Stadt gemeldet. Diese Zahl teilt sich auf in 35 000 Läufer, 126 Rollstuhlfahrer und 193 Walker, die alle am Sonntag starten werden. Zum ersten Mal bereits am Sonnabend findet das Rennen der 9612 Inline-Skater statt. Die Skater werden damit auch die neue Strecke einweihen, deren Ziel erstmals am Brandenburger Tor sein wird. Der Startschuss für die Skater fällt um 16 Uhr auf der Straße des 17. Juni. Wenn die Letzten am Sonnabend im Ziel sind, findet am Brandenburger Tor ein Open-Air-Konzert statt.

„Mit der Zahl der Läufer schließen wir auf zu London, New York und Chicago, den größten Marathonrennen weltweit“, sagt Organisationschef Horst Milde. Was die Skater betrifft, ist Berlin schon jetzt die Nummer eins. „Läufer und Skater an einem Tag ins Rennen zu schicken, das ist organisatorisch nicht mehr machbar“, sagt Horst Milde. Wie in den letzten Jahren in die Sonntags-Veranstaltung integriert ist der Mini-Marathon der Schüler. Dieses Rennen über gut 4,2 Kilometer wird mit 6700 Läufern um 8.50 Uhr auf dem Potsdamer Platz beginnen und führt ebenfalls zum Brandenburger Tor.

Weiteres im Internet unter:

www.berlin-marathon.com .

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