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Schwungvoll in Europa. Marica (Mitte) und sein VfB überzeugten in Getafe. Foto: dpa

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Sport: Auffallend unbeständig

Bei Dortmund und Stuttgart gehen die Leistungen in der Europa League und der Bundesliga auseinander

Paris/Getafe/Leverkusen - In der Liga stark, in Europa schwach – und umgekehrt. Mit ihren zwei Gesichtern in der Bundesliga und der Europa League geben Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart derzeit Rätsel auf. Auch wenn der Trainer des Bundesliga-Tabellenführers es, wie so häufig, ein bisschen anders sieht. „Ich habe meiner Mannschaft in dieser Saison in 18 Pflichtspielen zugeschaut und fand es 18 Mal geil“, sagte Jürgen Klopp. Trotzdem steht sein Dortmunder Team nach mäßiger Leistung im Spiel bei Paris St. Germain vor dem Aus.

Obwohl sich in den beiden Spielen gegen Paris (1:1/0:0) und dem Heimspiel gegen Sevilla (0:1) reichlich Chancen zum Sieg boten, schaffte der BVB keinen Sieg. Mit fünf Punkten kann die Borussia nun nicht einmal mehr aus eigener Kraft die Vorrunde überstehen. Innenverteidiger Neven Subotic glaubt dennoch an das Weiterkommen: „Wenn ein Team in dieser Saison gezeigt hat, dass es für Überraschungen gut ist, dann wir.“ Sein Kollege Marcel Schmelzer war da schon kritischer: „Ich finde, wir brauchen auch in der Bundesliga zu viele Chancen.“ In Paris vergab Robert Lewandowski in der Schlussminute die Siegchance. Möglichkeiten auf das Weiterkommen sieht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke trotzdem. Als Erklärung für die Schwierigkeiten seiner Mannschaft konnte er sich eine Stichelei nicht verkneifen: „Wir haben in der Europa League eine schwerere Gruppe erwischt als der FC Schalke oder der FC Bayern in der Champions League.“

Das frühzeitig sichergestellte Weiterkommen in der Europa League veranlasste in Stuttgart niemanden zu großer Euphorie – beim VfB will man den Schwung des 3:0 von Getafe aber mit in die Liga nehmen. „Wir haben gezeigt: Wir können es, wir sind gut“, sagte Torschütze Ciprian Marica, der spät die Rote Karte sah. „Am Sonntag erwarten die Fans und wir selbst von uns wieder einen Sieg gegen Werder Bremen. Der wäre wichtig.“ Warum es in Europa derzeit so gut läuft, in der Liga aber nicht, versucht Sportdirektor Fredi Bobic zu erklären: „In der Bundesliga stellen sich einige Teams nur hinten rein. Der europäische Fußball ist anders, vielleicht liegt uns das mehr.“ Am Sonntag dürften gegen Bremen die in Spanien geschonten Nationalspieler Cacau, Christian Träsch und Christian Gentner wieder für den VfB auflaufen.

Bayer Leverkusen hat es schon fast in die K.o-Runde der Europa League geschafft. Das späte Tor von Arturo Vidal gegen Aris Saloniki sorgte in Leverkusen aber nicht für Zufriedenheit. „Mir fehlen fast die Worte“, sagte Sportchef Rudi Völler. „Das war nicht das, war wir uns vorgestellt haben. Wir müssen uns nicht um 20, 30 oder 50 Prozent steigern, sondern um 100 Prozent.“ Bereits zum dritten Mal in dieser Saison drehte Bayer Leverkusen ein Spiel in oder nach der 90. Minute. „Wir fordern das Glück zu sehr heraus“, sagte Völler. Trainer Jupp Heynckes stellte sich vor seine Spieler. „Ich bin der Meinung, dass die Mannschaft bisher Großes geleistet hat. Deshalb gestehe ich meiner Mannschaft so ein Spiel zu.“ Zugleich kündigte der Trainer allerdings an: „Am Sonntag gegen Kaiserslautern präsentieren wir uns anders.“ dpa

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