Sport: Aufholen ohne zu überholen

Göppingen - Mit einem Last-Minute-Tor hat Adrian Pfahl einen Fehlstart für die deutschen Handballer in die Qualifikation zur Europameisterschaft 2012 abgewendet. Nach einer desaströsen ersten Halbzeit erkämpfte der WM-Fünfte am Mittwoch in Göppingen noch ein glückliches 26:26 (8:14) gegen Österreich und verhinderte damit im 25. Duell die erste Pflichtspiel-Niederlage gegen den Nachbarn. „Wir haben eine ganze schlechte erste Halbzeit gespielt. Normalerweise darf das nicht passieren“, sagte Ersatzkapitän Holger Glandorf. Die deutsche Mannschaft steht durch den Punktverlust schon vor ihrem zweiten Spiel der Gruppe 5 am Sonntag in Dobele gegen Lettland unter Zugzwang. Dritter Gegner der Staffel ist der Olympia-Zweite Island.

Das Fehlen von Pascal Hens (Muskelfaserriss) und Michael Kraus (Achillessehnenreizung) sowie von Lars Kaufmann (Schulterverletzung) und des nach einer Mandeloperation geschonten Sebastian Preiß wog schwer. Eine verheerende Chancenverwertung mit nur einem verwandelten Siebenmeter von sechs kennzeichneten die Partie. Es mangelte an Abstimmung in Abwehr und Angriff. Schon Mitte der ersten Halbzeit hatte Bundestrainer Heiner Brand fast sein komplettes Startteam ausgewechselt.

Nach dem 3:7 (20.) war es der für den schwachen Glandorf gekommene Adrian Pfahl, der mit seinen Treffern zum 7:8 (22.) für Hoffnung im deutschen Team sorgte. Doch auch in der Folge scheiterte die deutsche Auswahl am eigenen Unvermögen und den Glanzparaden von Österreichs Torhüter Nikola Marinovic. Im Gegenzug trafen die Österreicher um ihren Kapitän Viktor Szilagyi (Flensburg-Handewitt) nach Belieben und schickten die Deutschen mit einem 8:14 in die Pause.

Wie verwandelt kehrte das deutsche Team aufs Parkett zurück. Mit der zuvor vermissten Entschlossenheit stemmten sich Brands Spieler gegen das drohende Debakel und hatten beim 18:19 (45.) den Anschluss hergestellt. Durch leichte Fehler brachten sie sich danach jedoch wieder aus dem Spielfluss und vergaben die mögliche Siegchance. dpa