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Frust und Freude lagen beim Pokalspiel in Mainz ganz nah beeinander.

© dpa

Aufholjagd im DFB-Pokal: Freiburg dreht Spiel in Mainz und steht im Halbfinale

Nach vier Minuten lag der SC Freiburg in Mainz schon 0:2 zurück, doch die Breisgauer gaben sich nicht geschlagen. Kurz vor Schluss gelang ihnen der Ausgleich, in der Verlängerung drehten sie das Spiel dann komplett.

Der SC Freiburg hat gestern Abend ein kleines Fußballmärchen wahr gemacht. Im Viertelfinale um den DFB-Pokal lag der Sportclub bis zur 86. Minute beim FSV Mainz 05 noch 0:2 zurück, in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte er durch einen umstrittenen Elfmeter den Ausgleich und in der Verlängerung durch Daniel Caligiuri sogar den Siegtreffer. Mit dem 3:2 erreichten die Freiburger erstmals das Pokal-Halbfinale. „Wir haben gewonnen, weil diese Mannschaft Moral hat“, sagte Trainer Christian Streich nach einem aufregenden und dramatischen Spiel. „Ich bin dankbar, dass ich diese Mannschaft trainieren darf.“

Das Spiel war kaum angepfiffen, da stand es bereits 1:0 für Mainz. Shawn Parker hämmerte einen Rückpass von Chinedu Ede von der Grundlinie zum 1:0 ins Netz. Nur drei Minuten später erhöhte der Däne Niki Zimling mit einem wuchtigen Flachschuss zum 2:0. „Man hat uns richtiggehend überfahren“, sagte Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner. Die Gäste erholten sich nur mühsam von den niederschmetternden ersten vier Minuten, besaßen dann aber durchaus Gelegenheiten.

Den heftigsten Widerstand gegen die drohende Niederlage leistete jedoch lange Streich. Freiburgs Trainer echauffierte sich vornehmlich in der ersten Hälfte darüber, dass Schiedsrichter Deniz Aytekin die Härte der Mainzer seiner Meinung nach nicht konsequent genug unterband. In der 65. Minute schickte der Schiedsrichter den Mainzer Zdenek Pospech nach dessen zweitem Foul binnen kurzem mit Gelb-Rot vom Feld. „Wir haben uns völlig allein um den Lohn der Arbeit gebracht, und das tut sehr weh“, sagte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel. Nach dem Platzverweis warf Freiburg noch einmal alles nach vorne und hatte damit Erfolg. Der eingewechselte Ivan Santini traf zum 1:2, und Daniel Caligiuri glich nach Zabavniks Foul an Santini per Foulelfmeter aus.

Ähnlich aufregend ging es in der Verlängerung weiter. Freiburg spielte seine numerische Überlegenheit aus, Mainz setzte auf Gelegenheitskonter. Den entscheidenden Treffer aber erzielten die Gäste. Max Kruse setzte sich auf der rechten Seite durch, und dessen noch abgefälschten Pass vollendete Daniel Caligiuri zum 3:2. Freiburg war der verdiente Gewinner eines verrückten Pokalspiels – und hätte bis zur 86. Minute selbst nicht mehr daran geglaubt.

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