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Aufstieg: Union: Ein Ticket fehlt noch

Der 1. FC Union kann heute nur aufsteigen, wenn er in Sandhausen gewinnt und Unterhaching verliert.

Uwe Neuhaus war die Erleichterung anzumerken. „Ich freue mich auf einen Verein, der genau weiß, was er will“, hatte er bei seiner Vorstellung als Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Union gesagt. „Ich habe fast sechs Monate zu Hause auf der Couch gelegen. Mit der Zeit wurde das langweilig.“

Zwei Jahre alt sind diese Aussagen inzwischen. Die Langeweile ist längst verflogen, in Berlin schrieb Neuhaus eine spannende Erfolgsgeschichte. Union steht vor dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga. Die Frage ist nur, wann dieser Aufstieg offiziell feststeht. Zehn Zähler beträgt der Vorsprung Unions auf den dritten Platz, der zwei Relegationsbegegnungen mit dem Drittletzten der Zweiten Bundesliga nach sich zieht. „Wir können in den verbleibenden fünf Spielen noch 15 Punkte holen. Vier brauchen wir maximal zum Aufstieg“, sagt Neuhaus vor dem Auswärtsspiel am heutigen Sonntag beim SV Sandhausen (14 Uhr). Durch den gestrigen 2:0-Sieg des SC Paderborn gegen den FC Carl Zeiss Jena muss Union in Sandhausen gewinnen und gleichzeitig auf eine Heimniederlage der Spielvereinigung Unterhaching gegen den Wuppertaler SV hoffen.

Am 1. FC Union sollte es nicht liegen. Mit 32 Zählern stellen die Köpenicker die auswärtsstärkste Elf der Liga. Erst zwei Mal verlor die Mannschaft von Kapitän Daniel Schulz in dieser Saison in der Fremde, jeweils in Bayern: beim FC Bayern München II (1:2) und bei der Spielvereinigung Unterhaching (0:1).

In der Rückrunde blieben die Fußballer des 1. FC Union sogar in allen sieben Auswärtsspielen ungeschlagen. Die torlosen Unentschieden in Burghausen und Paderborn und zwei läppische Gegentore können diese tolle Bilanz nicht schmälern. Uwe Neuhaus hob vor dem Flug nach Stuttgart und der Weiterreise mit dem Bus nach Sandhausen dennoch traditionell die Stärken des Gegners hervor. Sandhausen sei ein spielstarker Gegner und habe acht Akteure im Kader, die in dieser Saison drei und mehr Tore erzielt hätten.

Die Aufstiegsvorbereitungen der Köpenicker sind dennoch längst im Gange. Die Aufstiegs-Shirts für Spieler und Fans waren schon vor der 0:1-Heimniederlage gegen Unterhaching beflockt. Unions Presse- und Stadionsprecher Christian Arbeit darf außerdem nicht mit nach Sandhausen reisen. Er soll für den Fall des Falles zu Hause bleiben. Schließlich müsste die am Sonntagabend ab 19 Uhr geplante Aufstiegsfeier auf dem Gelände des Stadions An der Alten Försterei auch von einem Profi moderiert werden.

Die Mannschaft, die um 21.40 Uhr auf dem Flughafen Tegel landet, soll dann ab 22.30 Uhr zu den feiernden Fans stoßen. Noch später dürfte Jan Glinker eintreffen. Der unter Flugangst leidende Stammkeeper fährt in der Regel im Kleinbus von Mannschaftsleiter Detlef Schneeweiß mit. Vielleicht löst aber auch der Aufstiegsjubel bei ihm alle Fesseln. Unions Sportchef Christian Beeck sagt jedenfalls: „Sollte Jan Glinker auf dem Rückweg mitfliegen wollen, werden wir alles in Bewegung setzen, um noch ein Ticket für ihn zu besorgen.“

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