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Sport: Aus dem Loch

Spandaus Wasserballer suchen gegen Genua ihre Form

Von Hartmut Moheit

Berlin. Besser wäre es für die Wasserfreunde Spandau 04, wenn die Wasserballer von Pro Recco Genua im Internet nicht die Seite www.spandau04.net anklicken würden. Was die Stars von Trainer Gu Baldineti dort zu lesen bekämen, könnte sie für das Spiel in der Champions League in Berlin noch zusätzlich motivieren. Genuas Niederlage gegen Brescia (7:9) und der Verlust des ersten Platzes in der italienischen Meisterschaft wird auf der Webside mit „dies wird die Spandauer erfreuen“ kommentiert. Was soll daran den deutschen Rekordmeister erfreuen? Patrick Weissinger, der Kapitän bei den Berlinern, leitet davon keine Schwäche beim Gegner ab: „Alles Quatsch, von der Papierform her haben wir keine Chance. Was aber nicht heißen soll, dass wir nicht für eine Überraschung sorgen wollen. Wenn bei uns alles läuft und der Gegner nicht wie gewohnt zum Zuge kommt, ist vieles möglich.“

Gegen Pro Recco Genua, mit Nationalspielern aus Spanien (Torhüter Jesus Rollan), Ungarn (Tibor Benedek), Jugoslawien (Vladimir Vujasinovic, Danilo Ikodinovic) sowie Italien (Alberto Angelini, Alberto Ghibellini), ist das nur sehr schwer vorstellbar. Hinzu kommt auch noch der schwergewichtige Center Alessandro Calcaterra, der allein sieben der 13 Treffer für Genua in den ersten zwei Spielen geworfen hat. „Da müssen wir schon unser Leistungsvermögen voll ausschöpfen, um mithalten zu können“, beurteilt auch Spandaus Trainer Peter Röhle die Lage vor dem Spiel am Sonnabend um 17 Uhr in der Spandauer Sport- und Lehrschwimmhalle.

Zuletzt, vor allem bei der Niederlage in Barcelona, fehlte den Spandauern die Kraft. Das Trainingslager mit der Nationalmannschaft in Australien, zu der acht Wasserfreunde gehören, hatte seine negativen Seiten. „Der Trip dorthin war toll, hat uns viel gebracht“, sagt Patrick Weissinger, „aber danach sind wir regelrecht in ein Loch gefallen.“ Der lange Rückflug, Krankheiten bei fast allen Spandauern und auch Motivationsprobleme bei Spielen gegen einheimische Gegner, hatten die Mannschaft geschwächt. Was für Nationaltrainer Hagen Stamm gut gewesen ist, erwies sich für Peter Röhle als Hemmnis. Erst jetzt, knapp einen Monat nach der Rückkehr, sind alle wieder fit und kampfbereit.

Die Belastungen werden für die Spandauer nicht weniger. Stamm hat bereits zum nächsten Lehrgang vom 2. bis zum 5. März nach Camogli in Italien eingeladen, denn bis zur EM-Qualifikation ab dem 7. April in Kiew ist es nicht mehr weit. „Wir müssen eben beides verkraften“, sagt Weissinger, der „den deutschen Wasserball im Aufschwung“ sieht – was es gegen Pro Recco Genua zu beweisen gilt. Es ist kein Zeichen der Stärke, dabei auf die Schwäche des Gegners zu hoffen.

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