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Das Vertrauen in eine eigene Stärke, die es schon seit zwei Jahren nicht mehr gibt, hat die Eisbären träge werden lassen.

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Aus in den Pre-Play-offs: Eisbären Berlin: Gescheitert an sich selbst

Die Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga finden in dieser Saison wieder ohne die Eisbären statt. Die Sportstadt Berlin hat damit wohl erst einmal ihren zuverlässigsten Titellieferanten verloren. Ein Kommentar.

Die Saison in der Deutschen Eishockey-Liga steht kurz vor ihrem Höhepunkt. Am Mittwoch beginnt in den Play-offs der Kampf um den Meistertitel. In der langen Hauptrunde davor war das Winter Game von Düsseldorf vor 50 000 Zuschauern der Höhepunkt und in den Pre-Play-offs danach war das Wellblechpalast-Spiel vor 5000 Zuschauern das letzte Highlight – für die Eisbären. Der Klub, der die Liga ein Jahrzehnt lang dominierte, hat sich schon wieder in den Pre-Play-offs aus der Saison verabschiedet und ist in seiner erfolglosen Vergangenheit gelandet. Konnte vergangene Saison noch als ein Rückschlag für die Eisbären gewertet werden, so ist nach dieser Spielzeit klar, dass die Sportstadt Berlin ihren zuverlässigsten Titellieferanten erst einmal verloren hat.

Der tiefe Fall des siebenmaligen Deutschen Meisters hat Väter. Im sportlichen Bereich wurde seit Jahren geschludert, die Mannschaft ist kontinuierlich schwächer geworden, während die Liga um sie herum moderner wurde. Das Vertrauen in eine eigene Stärke, die es schon seit zwei Jahren nicht mehr gibt, hat die Eisbären träge werden lassen. So lethargisch, dass die Verantwortlichen die Realität verkannten und in den Pre-Play-offs mit dem Zwangsumzug in den Wellblechpalast sogar den Großteil ihrer Anhänger aussperren mussten. Weil sich im Verein niemand vorstellen konnte, dass die Mannschaft die direkte Qualifikation für die Play-offs verpassen könnte und die Arena am Ostbahnhof daher anderweitig belegt war.

Es gibt nur eine Chance für die Eisbären, die das Scheitern auf allen Ebenen bietet: Geld für neue Spieler in die Hand nehmen und Cheftrainer Uwe Krupp die Mannschaft so umbauen lassen, dass sie schnellstmöglich Erfolg hat. Will der Klub in eine gute Zukunft haben, dann sollte gelten: kein Raum für Selbstüberschätzung und Arroganz, sondern nur noch für Demut und Erfolg – um die Zukunft zurückzugewinnen.

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