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Dieter Hecking vor Spielbeginn.

© Sebastian Gollnow/dpa

Aus Mönchengladbach nach Hamburg: Dieter Hecking wird neuer Trainer des HSV

Dieter Hecking wird neuer Trainer des Hamburger SV. Sein schwieriger Auftrag: den Traditionsclub in die Fußball-Bundesliga zurückführen.

Dieter Hecking soll den Hamburger SV zurück in die Fußball-Bundesliga führen. Der Traditionsclub gab am Mittwoch die Verpflichtung des 54-Jährigen als Trainer bekannt. Der neue Hoffnungsträger werde noch am Mittwoch (14.00 Uhr) beim Zweitliga-Vierten der vergangenen Saison vorgestellt. Hecking tritt die Nachfolge von Hannes Wolf an, der nach dem verpassten Aufstieg den Club schon nach sieben Monaten verlassen musste.

„Es hat mich immer zum HSV hingezogen. Und jetzt bin ich Cheftrainer dieses Vereins. Es ist nach wie vor ein toller Verein, der gerade aber im Sturm ist“, sagte der 54-Jährige am Mittwoch bei seiner offiziellen Vorstellung. Genau deshalb wurde er aber geholt: „Ein bisschen Ruhe reinbringen, hoffentlich den Erfolg zurückbringen. Das sind die Hauptaugenmerke, die wir jetzt angehen werden“, beschrieb er seine Aufgabe. Er sei „wirklich sehr, sehr glücklich, hier Cheftrainer zu sein“.

Hecking nimmt auf einem der unbequemsten Trainerstühle im deutschen Profi-Fußball Platz. Seit Anfang 2018 ist er bereits der fünfte Coach, der dem einstigen Bundesliga-Dino wieder Leben einhauchen soll. „Ich glaube, dass jeder meiner Vorgänger versucht hat, das Optimale hier rauszuholen“, meinte Hecking. „Dass das nicht gelungen ist, steht mir nicht zu, das zu bewerten.“

Immerhin war der HSV schlau genug, ihn statt mit einem üblichen Zweijahres- mit einem Einjahresvertrag auszustatten. Nur bei einer Bundesliga-Rückkehr werde sich der Kontrakt automatisch verlängern, sagte Sportvorstand Jonas Boldt. Eine weitere Strafrunde in der 2. Bundesliga würde den finanziell klammen HSV schwer in die Bredouille bringen.

Hecking trainierte zuletzt zweieinhalb Jahre lang Borussia Mönchengladbach. Trotz Platz fünf und dem Erreichen der Europa League hatte der Bundesligist schon früh in der Rückrunde entschieden, sich von ihm am Saisonende zu trennen.

Hecking war in den vergangenen Wochen bei mehreren Vereinen im Gespräch. Auch beim HSV wurde Hecking nach der feststehenden Trennung von Wolf als aussichtsreicher Anwärter gehandelt.

Überraschend kam sein Engagement beim einstigen Bundesliga-Dino aus Hamburg daher nicht mehr. In der vergangenen Woche hatte der in der Nähe von Hannover lebende Hecking bereits Gespräche mit dem damaligen Sportvorstand Ralf Becker geführt. Nach dessen überraschender Ablösung am Freitag und der Inthronisierung von Jonas Boldt blieb der ehemalige Profi dennoch Kandidat Nummer eins. Vor allem Vorstandschef Bernd Hoffmann favorisierte Hecking. Und auch der noch frische Sportvorstand Boldt hatte bei seiner Vorstellung am vergangenen Freitag Sympathie für den erfahrenen Fußball-Lehrer gezeigt. „Wir freuen sehr, dass es uns gelungen ist, relativ schnell unseren Wunschkandidaten zu verpflichten“, sagte Boldt über seine erste bedeutsame Amtshandlung. „Ich glaube, es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich Dieter als renommierter Bundesliga-Trainer, der gerade noch mit Borussia Mönchengladbach die Europa League erreicht hat, zum HSV bekannt hat.“

Dessen Auftrag ist es, eine schlagkräftige Mannschaft zu formen, um wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Der Kader des finanziell klammen Vereins wird dazu massiv umgebaut. Über ein halbes Dutzend Spieler hat den HSV verlassen, weitere Profis sollen ebenfalls gehen. Bislang nahmen die Hanseaten Stürmer Lukas Hinterseer (VfL Bochum), David Kinsombi (Holstein Kiel), Jan Gyamerah (VfL Bochum) und Jeremy Dudziak (FC St. Pauli) für die neue Saison unter Vertrag. (dpa)

Korrekturhinweis: In einer vorherigen Version dieses Textes benannten wir den vorherigen Sportvorstand des HSV falsch. Wir haben den Fehler korrigiert.

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