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Chelseas Kepa hielt den Elfmeter von Paciencia

© Reuters/John Sibley

Update

Aus nach Elfmeterschießen bei Chelsea: Eintracht Frankfurt verpasst Einzug ins Europa-League-Finale

Eintracht Frankfurts grandiose Europa-League-Saison endet erst im Elfmeterschießen. Der FC Chelsea steht gegen den Stadtrivalen FC Arsenal im Finale.

Sie sangen und sangen und hörten einfach nicht auf. Die 2235 Frankfurter Fans waren in London von Beginn an tonangebend. „Immer wieder, immer wieder, immer wieder SGE“, schallte es durchs Stadion an der Stamford Bridge, und der Anhang der Eintracht ließ keinen Zweifel an der eigenen Finaltauglichkeit. Das galt auch für ihre Mannschaft, die nach einer weiteren großen Leistung im Halbfinale der Europa League erst im Elfmeterschießen am FC Chelsea scheiterte. Vor 36.070 Zuschauern unterlag Eintracht Frankfurt 4:5 nach Elfmeterschießen. Nach 90 und 120 Minuten hatte es ebenso 1:1 gestanden wie im Hinspiel. Chelsea trifft am 29. Mai in Baku in einem Londoner Endspiel auf den FC Arsenal, der sich klar gegen den FC Valencia durchsetzte. Die Eintracht verpasste das zweite Europapokalfinale der Vereinsgeschichte nach dem Triumph im Uefa-Pokal 1980 nur haarscharf.

Beide Teams wechselten im Vergleich zu ihren Ligaspielen am Wochenende auf vier Positionen. Auf Frankfurter Seite rutschten nach dem 1:6 in Leverkusen am Sonntag Simon Falette, Mijat Gacinovic, Luka Jovic und der im Hinspiel gesperrte Ante Rebic in die Startelf.

Die Frankfurter begannen das Halbfinal-Rückspiel dann genau so, wie sie diese gesamte Europa-League-Saison beeindruckt hatten: mutig, leidenschaftlich, frech. Nach nicht einmal vier Minuten flog eine Ecke in Richtung Jovic, und das bedeutet für den Gegner selten etwas Gutes. Der begehrte Eintracht-Stürmer köpfte aufs Tor, doch Kepa Arrizabalaga packte sicher zu. Schwieriger wurde es für den spanischen Torwart zehn Minuten später, doch auch den sehenswerten Volley von Danny Da Costa parierte er stark.

Es war für einige Zeit die letzte gefährliche Szene der Gäste. Die Londoner, bei denen Eden Hazard anders als im Hinspiel von Beginn an auf dem Platz stand, kamen nun besser in die Partie. Eine erste Chance leitete Willian mit einem blitzschnellen Sprint über die rechte Seite ein – doch in der Mitte traf Olivier den Ball mit der Hacke nicht richtig und Ruben Loftus-Cheek wurde von Da Costa robust, aber nicht unfair abgeräumt.

Den Frankfurtern gelang es nun kaum noch, den Ball über mehr als zwei oder drei Stationen in ihren Reihen zu halten, und so wurde Chelseas Druck immer größer. Einen weiteren Abschluss von Weltmeister Giroud wehrte Kevin Trapp zur Ecke ab, doch nach einer knappen halben Stunde war es dann doch passiert. Hazard ließ David Abraham stehen, passte überragend in die Tiefe zu Loftus-Cheek und der Engländer traf platziert in die lange Ecke. Die Eintracht wusste sich gegen die hohe physische und geistige Schnelligkeit Chelseas zunehmend nur noch mit Fouls zu helfen, und der Halbzeitpfiff kam der Mannschaft von Adi Hütter durchaus gelegen.

Was immer der Trainer seinem Team in der Halbzeit gesagt hat, es wirkte. Frankfurt startete erneut stark und belohnte sich dieses Mal. Jovic erzielte nach starker Vorarbeit von Gacinovic sein zehntes Tor in dieser Europa-League-Saison und plötzlich stand es 1:1. Chelsea war davon durchaus beeindruckt und so entwickelte sich ein offenes Spiel. Bei den Gästen verletzte sich Sebastian Rode Mitte der zweiten Halbzeit vermutlich schwer, doch seine Kollegen hielten weiter gut dagegen und verdienten sich die Verlängerung.

Dort verpasste der eingewechselte Sebastian Haller den Frankfurter Siegtreffer gleich zwei Mal, auch Chelsea war dem zweiten Tor mehrfach sehr nah. Doch es ging ins Elfmeterschießen, das Frankfurt durch die Fehlschüsse von Martin Hinteregger und Goncalo Paciencia verlor. (Tsp)

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