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Mitfahren reicht ihm nicht. Michael Schumacher wird seinen Vertrag bei Mercedes wohl nur verlängern, wenn das Team in dieser Saison erfolgreich ist. Foto: AFP

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Ausgang ungewiss: Mercedes und Schumacher vor wegweisender Saison

Das Mercedes-Team weiß vor dem Saisonstart der Formel 1 nicht, wo es steht. Nach zwei eher durchwachsenen Jahren wird wohl nur ein konkurrenzfähiges Auto Michael Schumacher dazu bewegen können, seinen Vertrag zu verlängern.

Die Saison 2012 hat noch gar nicht angefangen, da muss Michael Schumacher schon über die nächste reden. Nichts scheint interessanter als die Frage, ob diese Saison, seine 19. in der Formel 1, denn auch die letzte seiner Karriere wird, oder ob er seinen Mercedes-Vertrag noch einmal verlängert. Eine Frage, auf die Schumacher noch keine Antwort geben will – und wohl auch noch nicht geben kann. „Ich bin für alles offen, zu gegebener Zeit werden wir dann darüber reden“, sagt der 43-Jährige.

Der siebenmalige Weltmeister macht seine Entscheidung auch davon abhängig, ob die von Mercedes für diese Saison erwartete Aufwärtsentwicklung auch wirklich eintritt. Und sich somit ein Trend absehen lässt, der den Silberpfeil 2013 tatsächlich zum Sieg- und Titelkandidaten machen könnte. Dass es so ist, bestätigt indirekt Mercedes-Teamchef Ross Brawn, wenn er sagt: „Wir wären glücklich, wenn wir mit Michael weiter machen könnten. Denn das würde bedeuten, dass wir unseren Zielen ein großes Stück näher gekommen sind.“

Dass es schon in diesem Jahr soweit sein könnte mit den Siegen, gar mit einem möglichen WM-Titel, daran glaubt man bei den Silbernen noch nicht. „Es ist unrealistisch, vom vierten auf den ersten Platz nach vorne zu gelangen“, sagt Motorsportchef Norbert Haug. Vielmehr gehe es um einen langfristigen Aufbau. „Es geht darum, ruhig zu bleiben und das Programm durchzuziehen.“ Was am Ende der Entwicklung stehen soll, sei freilich kein Geheimnis. Das weiß auch der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher: „Wir haben unsere Ziele. Und dazu gehört, Mercedes in Zukunft zu einem Siegerteam zu machen.“

Im Moment, beim Auftaktrennen in Melbourne am kommenden Wochenende, sei man das noch nicht, sagt Schumacher. Auch sein Teamchef Brawn sieht das so: „Ich denke, kurzfristig können wir nur aufgrund ungewöhnlicher Umstände gewinnen.“ Das könnte allerdings schon zum Auftakt der Saison der Fall sein. In Melbourne ist stets mit Regen und Safety-Car-Phasen zu rechnen, hinzu kommen die den Fahrern noch weitgehend unbekannten Reifen als Unsicherheitsfaktor.

Der Mercedes-Teamchef ist mit den Fortschritten bislang zufrieden. „Wir haben gegenüber dem vergangenen Jahr einen guten Schritt bei der Pace gemacht, aber noch nicht genug“, sagt Ross Brawn. „Darauf können wir aufbauen. Ich glaube, dass wir jetzt viel stärker sind als vor einem Jahr.“ Schumachers Kollege Nico Rosberg hoffte bereits nach den letzten Barcelona-Tests, „dass wir Red Bull und McLaren da vorne zumindest ein bisschen ärgern können“. Jetzt meint er erst einmal etwas vorsichtig: „Warten wir das Wochenende ab. Es war ein guter Winter, das Auto war sehr zuverlässig und die Basis ist ein guter Schritt im Vergleich zum Vorjahr – alles läuft nach Plan.“ Das nächste Ziel sei es, die Performance des Silberpfeils zu steigern. „Wir sind hier, um Rennen und den Titel zu gewinnen, aber wir wissen, dass dies ein stufenweiser Prozess ist. Wichtig ist, dass wir uns der Spitze nähern.“

An der sieht Michael Schumacher in diesem Jahr eher noch die anderen. Sollte es Sebastian Vettel schaffen, seinen dritten Titel hintereinander zu holen, etwas, was bisher nur Fangio und Schumacher selbst geschafft haben, „wäre ich sehr stolz.“

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