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Sport: Ausgeruht ins Achtelfinale

Rainer Schüttler profitiert von der Verletzung seines Gegners

Melbourne (Tsp/dpa). Meistens sind Bänderrisse nichts Erfreuliches, doch das Bedauern hielt sich in diesem Fall in Grenzen. Nachdem bereits einiges darauf hingedeutet hatte, dass die zweite Woche der Australian Open ohne deutsche Beteiligung stattfinden würde, bescherte der Bänderriss im Handgelenk des Vorjahresfinalisten Marat Safin dem letzten verbliebenen deutschen Tennisprofi im Feld, Rainer Schüttler, den kampflosen Einzug ins Achtelfinale. Ohne einen einzigen Ballwechsel gegen den an Nummer drei gesetzten Russen gespielt zu haben, stieß der Bad Homburger zum zweiten Mal nach 2001 in die Runde der letzten 16 vor.

„Glück für mich, Pech für Safin. Das ist mir bei einem so wichtigen Turnier noch nie passiert. Der andere Weg wäre zwar befriedigender gewesen, aber traurig bin ich trotzdem nicht“, sagte Schüttler, der nun bereits 41 000 Euro Preisgeld sicher hat: „Ich wusste, dass er Probleme hat. Dass es so schlimm ist, hätte ich nicht gedacht.“

Am Montag trifft Schüttler erstmals auf den Amerikaner James Blake. Der 23Jährige zog mit einem 6:3, 4:6, 6:2, 6:2-Sieg über den Spanier Alberto Martin in sein erstes Grand-Slam-Achtelfinale ein. Seine gute Form bewies der 28. der Weltrangliste bereits vor zwei Wochen beim Hopman-Cup in Perth mit einem Sieg über den Weltranglisten-Ersten Lleyton Hewitt. „Blake ist mir lieber, weil er mehr Druck macht. Er hat einen sehr guten Aufschlag und eine sehr gute Vorhand“, sagte Schüttler. Sein Gegner gab das Lob zurück: „Viele erwarten, dass ich gewinne. Aber ich habe Rainer in Sydney gesehen. Er spielt im Moment großes Tennis.“

Safin nannte als Grund für seinen Rückzug nicht die anhaltenden Probleme in seiner rechten Schulter, sondern einen kleinen Bänderriss im linken Handgelenk, auf das er bei seinem Auftaktmatch gestürzt war. Die zweite Partie hatte er nur dank einer schmerzstillenden Spritze überstanden. „In der folgenden Nacht ist das Gelenk richtig dick geworden. Ich konnte es nicht mehr bewegen“, sagte Safin. Sein unglückliches Aus und die damit verbundene zwei- bis dreiwöchige Zwangspause trug er mit Fassung. „Ferien“, sagte der 22-Jährige: „Jetzt habe ich einige Wochen frei. Das ist nach der langen Saison im vorigen Jahr gut für mich.“

In der oberen Hälfte des Tableaus fehlt nun der vermeintlich schärfste Konkurrent von Hewitt. Dem Lokalmatador, der 6:3, 6:2, 6:0 gegen den müden Tschechen Radek Stepanek gewann, könnte die größte Gefahr im Viertelfinale durch Andy Roddick drohen. Der US-Jungstar trifft vorher auf Russlands Daviscup-Helden Michail Juschni, Hewitt auf den erfahrenen Marokkaner Younes El Aynaoui. In der unteren Hälfte hat Andre Agassi am ehesten den Spanier Juan Carlos Ferrero zu fürchten.

Bei den Damen kam die topgesetzte Amerikanerin Serena Williams zu einem 6:1, 6:1-Erfolg über Tamarine Tanasugarn aus Thailand. Die Belgierin Kim Clijsters setzte ihren Siegeszug beim 6:2, 6:1 über die Weißrussin Tatjana Putschek fort. Bei den Herren qualifizierte sich der Schweizer Roger Federer ebenso für das Achtelfinale wie Wimbledon-Finalist David Nalbandian vom deutschen Daviscup-Gegner Argentinien. Der Sieger dieser Partie wäre Schüttlers Gegner im Viertelfinale.

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