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Xabi Alonso und Philipp Lahm feiern ihr letztes Spiel und die Meisterschaft.

© CHRISTOF STACHE / dpa

Auslaufen mit LÜDECKE: Das Ende der Bundesliga-Saison

Hamburg rettet sich, Wolfsburg muss in die Relegation und Hertha schafft Platz 6. Rückblicke und Ausblicke.

Das war’s also. Die Saison ist vorbei. Für den Hamburger Sport-Verein hat es wieder einmal nicht gereicht. Leider. Sie können einem wirklich leid tun. Müssen auch nächstes Jahr wieder in Liga eins ran. HSV-Trainer Gisdol meinte nach dem Spiel, sie wollten mit einem Sieg im letzten Spiel „die Geschichtsbücher neu schreiben“. Keine Ahnung, welche Sportgeschichtsbücher der Hamburger Übungsleiter da gelesen haben mag. Aber neu war diese Geschichte nun wirklich nicht. Dass der HSV den Abstieg im letzten Moment verhindert, ist ja eine „Never ending story“. Egal.

Nun muss also Wolfsburg in die Relegation gegen Braunschweig. Und da kann man sagen, was man will: Die Wolfsburger sind ein würdiger Nachfolger. Mit einem Personaletat von 90 Millionen Euro pro Jahr sich nun mit einem Zweitligisten messen zu müssen, ob man bundesligatauglich ist… Also dazu gehört schon was. Zum Vergleich: Freiburg ist mit dem drittniedrigsten Etat Siebter geworden.

Eigene Stärke oder Schwäche der anderen

Hertha BSC spielte eine sehr erfolgreiche Saison und verabschiedete sich mit einem erfrischenden 2:6 gegen Leverkusen. Man ist Sechster und kann sogar direkt in der Europa League landen, sofern Dortmund das Pokalfinale gewinnt. Wie gesagt, der sechste Platz ist für Hertha ein großer Erfolg, ohne Frage. Ob es aber allein an der eigenen Stärke lag und wie hoch der Schwächeanteil der anderen war, ist eine eher sportphilosophische Frage. Sechster bleibt man trotzdem.

Nun folgt die Zeit der Umbrüche. Philipp Lahm hat seine Karriere beendet. Was er nun tun wird, ist nicht bekannt. Eine Biografie wird er vermutlich nicht schreiben. Die hat er ja schon vorgelegt, als er 27 war.

Wolfsburgs Trainer Andries Jonker wird auch ein neues Betätigungsfeld benötigen. Er hat seinen Klub im Februar auf Platz 14 übernommen und überreicht ihn möglicherweise als Zweitligist. Leverkusen hat die Trennung von Trainer Tayfun Korkut bereits bekannt gegeben. In Dortmund wartet man noch.

Hertha sucht Verstärkung

Und Hertha sucht Verstärkungen. Ein junger, schneller Stürmer könnte kommen. Dortmunds Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang wird es wahrscheinlich nicht werden. Die Schnelligkeit wäre wohl nicht das Problem. Nein, ihm liegt ein Angebot aus China vor, dass ihm pro Woche 500.000 Euro garantieren soll. Mit etwa der Summe finanziert Freiburg seinen gesamten Kader. Abwehrspieler John Anthony Brooks träumt ja von England, hörte man. Arsenal oder Chelsea. Am Sonnabend im Olympiastadion spielte er aber so, als wäre Arminia Bielefeld auch okay. Aber Brooks ist erst 24. Vielleicht bleibt er ja auch und schreibt erst mal seine Biografie. Na schön, man wird sehen.

Nach dem Sommer geht’s wieder los. Ich kann es kaum erwarten. Ich bin so gespannt, welcher Klub denn nächstes Jahr die deutsche Meisterschaft erringen wird …

Der Berliner Kabarettist Frank Lüdecke schreibt hier jeden Montag über die Fußball-Bundesliga.

Frank Lüdecke

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