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Ausrüster-Streit: Lösung in Sicht?

Nach der Berufung eines Schiedsgerichts durch den Sportartikelhersteller Adidas rechnet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit einer "zeitnahen" Lösung im monatelangen Ausrüsterstreit.

Hannover - "Das ist das Positive: es wird relativ schnell Klarheit herrschen", hieß es von Seiten des DFB. "Nach dem derzeitigen Stand der Dinge, ist davon auszugehen, dass alles relativ zeitnah über die Bühne gehen wird", sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger am Rande der Länderspielnominierung der A-Nationalmannschaft.

Adidas geht davon aus, dass der bestehende Vertrag mit dem DFB bis 2014 gültig ist. Der DFB sieht sich nur bis zum Ende des Jahres 2010 an Adidas gebunden und liebäugelt danach mit einem Wechsel zur amerikanischen Firma Nike.

Die Amerikaner, die den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger bereits in die Nike-Zentrale nach Beaverton im US-Bundesstaat Oregon eingeladen haben, bieten 500 Millionen Euro für acht Jahre, darin enthalten eine Einmalzahlung von 100 Millionen Euro. Adidas hatte daraufhin sein Angebot auf 22 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt. Dies hatten die Entscheidungsträger im DFB allerdings mit Enttäuschung zur Kenntnis genommen, würden die Zahlungen pro Jahr von Nike doch mehr als das Doppelte betragen.

Vertragslaufzeit soll geklärt werden

Adidas hat sich bereits für seinen Vertreter in dem Schiedsgericht entschieden, den Namen nannte das Unternehmen aus Herzogenaurach aber nicht. Auch der DFB will nun eine Person "seines Vertrauens" auswählen. Diese beiden müssen sich dann auf einen Oberschiedsrichter verständigen. Dieser trifft dann die alleinige Entscheidung, ob der Vertrag bis 2010 oder 2014 gültig ist. Eine zweite Instanz gibt es nicht.

Der DFB beruft sich bei seiner Auffassung, dass der Vertrag mit Adidas nicht über 2010 hinausgeht, auch auf ein juristisches Gutachten. Dieses war Ende 2006 vom DFB in Auftrag gegeben worden und hatte dem Verband nahe gelegt, die Nike-Offerte aus formalrechtlichen Gründen anzunehmen. "Würde das Präsidium ein finanziell deutlich niedrigeres Angebot annehmen, könnte das strafrechtliche Konsequenzen haben. In diese Gefahr begebe ich mich nicht", sagte DFB-Präsident Zwanziger, der sogar schon Erwägung zog, den DFB-Bundestag am 26. Oktobern in Mainz über den neuen Ausrüstervertrag entscheiden zu lassen. (tso/dpa)

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