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Australian Open: Die Hoffnung lebt weiter

Anke Myrrhe rät deutschen Tennisfans, trotzdem weiter nachts aufzustehen

Die Australian Open sind vorbei. Jedenfalls für die Deutschen. Eine gewisse Wehmut bleibt. Wenn man in Melbourne einen 16-jährigen Australier sieht, wie er ohne ein Anzeichen von Nervosität die Nightsession auf dem Centre Court spielt, vor 15 000 Menschen, und der Junge sich das noch selbst gewünscht hat. Und wenn man dann deutsche Spieler sieht, wie sie mit 25 oder 28 Jahren erzählen, dass sie diese Niederlage in der ersten Runde nun doch vorangebracht habe. Dass sie nervös waren, weil sie zum ersten Mal auf so einem großen Platz, vor so vielen Menschen gespielt haben. Aber dass sie daraus lernen wollen. Und wenn man dann Philipp Kohlschreiber sieht, der offenbar nicht lernen will. Von dem man gerade gedacht hatte, er sei erwachsen geworden und würde sich bei einer Niederlage nun selbst infrage stellen und keine Best-of-five-Verschwörung als Erklärung heranziehen. Wenn man all das in Melbourne beobachtet hat, dann fällt es verdammt schwer, noch ans deutsche Tennis zu glauben.

Und dennoch: Es lohnt sich, weiter zu hoffen. 20 Deutsche in Melbourne, so viele erreichten lange nicht das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Und vielleicht lernen einige von ihnen ja wirklich einmal etwas aus ihren Niederlagen.

Vor allem lohnt es sich aber, auch in der kommenden Woche nachts aufzustehen und Tennis zu gucken. Es gibt in Deutschland momentan niemanden, der oben mitspielen kann. Aber es gibt wahrscheinlich ein Viertelfinale Andy Murray gegen Jo-Wilfried Tsonga. Und eines Andy Roddick gegen Novak Djokovic. Die Australian Open sind noch nicht vorbei.

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