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Geschafft! Novak Djokovic steht wie im Vorjahr im Endspiel der Australian Open.

© AFP

Update

Australian Open: Djokovic ringt Murray nieder

Novak Djokovic und Andy Murray lieferten sich im Halbfinale ein packendes Duell. Am Ende hatte der Weltranglisten-Erste das bessere Ende für sich - und war fix und fertig.

Novak Djokovic sank zu Boden. Es schien wie eine Erlösung. Er blieb einen Augenblick lang ausgestreckt auf dem Platz liegen, und es hätte kaum verwundert, wenn er ohne Hilfe nicht wieder aufgestanden wäre. Denn das, was der serbische Tennisprofi in knapp fünf Stunden unter den Lichtern der Rod-Laver-Arena mit Andy Murray zelebriert hatte, war einem Schwergewichts-Boxkampf über zwölf Runden gleichgekommen. Bis weit nach Mitternacht hatte der epische Schlagabtausch bei den Australian Open gedauert, aber keiner der 15.000 Zuschauer wollte auch nur eine Minute verpassen.

Das zweite Halbfinale des Turniers hätte kaum intensiver, kaum packender sein können, und es war ein Match, das eigentlich keinen Verlierer verdient hatte. Dennoch schied Murray mit 3:6, 6:3, 7:6, 1:6 und 5:7 aus. „Es tut weh, wenn man so nah dran ist am Sieg“, sagte der Schotte, „aber es war ein unglaubliches Match.“ Als Murray den Platz verließ, applaudierte ihm nicht nur Djokovic, sondern das ganze Stadion verabschiedete ihn mit tosendem Beifall. Vor einem Jahr hatten die beiden in Melbourne das Finale bestritten, und dabei war Murray fast demontiert worden.

Dieses Mal kämpften sie auf ausgeglichen hohem Niveau –, und wie sie kämpften. „Das war eines der besten Matches, das ich je gespielt habe“, sagte Djokovic völlig ausgelaugt. Der Weltranglistenerste zog so in sein drittes Grand-Slam-Endspiel in Folge ein – und zum dritten Mal heißt der Gegner Rafael Nadal – doch lange Zeit sah es nach dem vorzeitigen Aus für den Titelverteidiger aus.

Aber wenn es eine Fähigkeit gibt, die Djokovic in der letzten Saison zu drei Grand-Slam-Titeln und einer Serie von 41 Siegen in Folge verhalf, dann ist das die mentale Stärke des Serben. „Ich bin jetzt gereift, und ich glaube inzwischen daran, dass ich gegen jeden gewinnen kann“, erklärte er.

Das Match bot alles an Dramatik und Wendungen, was möglich war. Von Beginn an hämmerten sie mit höllischem Tempo die Bälle 20, 30, gar 42 Mal über das Netz, und sie verteidigten an der Grundlinie, dass man um die Schuhe fürchten musste. Murray schien nach der 2:1-Satzführung auf dem Weg zum Erfolg, doch er zeigte Nerven und brachte Djokovic in den fünften Durchgang. Dort führte der Serbe bereits mit 5:2, aber Murray kämpfte sich heran, hatte das Break zum 6:5 auf dem Schläger – doch Djokovic mobilisierte im entscheidenden Moment die letzten Kräfte.

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