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Qual mit Happy End. Rafael Nadal bleibt den Australian Open erhalten.

© Reuters

Australian Open: Nadal kämpft sich durch - Kohlschreiber ausgeschieden

Rafael Nadal hat einmal mehr seine Kämpferqualitäten bewiesen und trotz offensichtlicher gesundheitlicher Probleme sein Zweitrundenmatch bei den Australian Open gewinnen können.

Rafael Nadal hat am Mittwoch bei den Australian Open wieder einmal seine zwei Gesichter gezeigt – das leidende und das giftige. In einer dramatischen Partie zog der Spanier gegen den Qualifikanten Tim Smyczek aus den USA nach 4:12 Stunden mit 6:2, 3:6, 6:7 (2:7), 6:3, 7:5 den Kopf noch aus der Schlinge. Nadal sank nach dem vierten Matchball am Netz auf die Knie. Er begrub das Gesicht in seinen Händen und ließ die ganze Qual, die ihn dieser Sieg gekostet hatte, heraus. „Wenn ich bedenke, wie unglaublich mies ich mich dreieinhalb Stunden lang gefühlt habe, war das sicher das härteste Match meiner Karriere“, sagte er später.

Seitdem Nadal 2011 in der ersten Runde der French Open einen 1:2-Rückstand gegen den Amerikaner John Isner noch drehte, hatte man ihn nicht mehr so emotional auf einen Sieg in so frühem Stadium eines Turniers reagieren sehen. Denn es schien fast ein kleines Wunder, wie er diese Partie noch gewinnen konnte. Nach dem ersten Satz ging es Nadal plötzlich schlecht. Er zitterte, wirkte wackelig auf den Beinen und schwitzte wesentlich stärker, als er es bei schwülem Wetter gewöhnlich tut.

Philipp Kohlschreiber verliert gegen Bernard Tomic

„Mir ist schwindelig“, hatte er dem Arzt mitgeteilt, der auf den Platz gerufen wurde. Nadal war kurz davor, sich zu übergeben. Ob er etwas Falsches gegessen hatte, wusste er auch nach der Partie noch nicht. Er bekam Tabletten, spielte weiter. Smyczek ging mit 2:1 in den Sätzen in Führung, Nadal wirkte da, als würde er jeden Moment zusammenklappen. „Nach dem dritten Satz habe ich nicht mehr geglaubt, dass ich es noch drehen kann“, gestand Nadal, für den aufgeben aber noch nie eine Option war. Er kämpfte, biss, mit dem letzten Tropfen Energie, der in seinem Körper übrig war. Und Nadal hatte Glück, dass sein Gegner nach über vier Stunden das Niveau nicht halten konnte und im elften Spiel des fünften Satzes nervös wurde. So schleppte sich Nadal in die dritte Runde.

Dort ist Philipp Kohlschreiber nicht mehr vertreten. Der Deutsche verlor gegen Bernard Tomic aus Australien 7:6 (7:5), 4:6, 6:7 (6:8), 6:7 (5:7). Bei den Frauen gelang Carina Witthöft ein beeindruckendes 6:3, 6:0 gegen Christina McHale aus den USA, auch Julia Görges konnte ihr Zweitrundenmatch gegen die Tschechin Klara Koukalova gewinnen und damit die deutsche Bilanz ein bisschen aufpolieren.

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