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Australian Open: Serena Williams mit kämpferischer Vorstellung

Das Traum-Halbfinale Federer gegen Roddick ist perfekt. Der Titelverteidiger bezwang den Tommy Robredo mit 6:3, 7:6, 7:5. Der neue Publikumsliebling ist nach kämpferischer Vorstellungen allerdings Serena Williams.

Melbourne - Der Halbfinal-Hit der Herren elektrisiert die Australian Open, doch statt Tennis-Ästhet Roger Federer oder Herausforderer Andy Roddick ist Serena Williams der Fan-Liebling in Melbourne. Die zweimalige Siegerin genießt nach dem schwer erkämpften 3:6, 6:2, 8:6 über Shahar Peer aus Israel so viele Sympathien wie selten. Vom Endspiel trennt sie nur noch ein Erfolg über die Tschechin Nicole Vaidisova. "Ich habe nicht mein bestes Tennis gespielt, doch ich bin die ultimative Kämpferin", sagte Serena Williams, die als 81. der Weltrangliste ins Turnier gestartet war.

Bei den Herren steht am Donnerstag zwischen Titelverteidiger Federer und dem Amerikaner Roddick ein sportlicher Knüller auf dem Programm. Federer erfüllte bei kühlem, böigem Abendwind sein Viertelfinal-Soll mit dem 6:3, 7:6 (7:2), 7:5 über den tapferen Spanier Tommy Robredo. Mit dem Einzug in sein elftes Grand-Slam-Halbfinale nacheinander stellte der Schweizer einen Rekord in der Profi-Ära auf. "Es war auch ohne Satzverlust ein harter Sieg", sagte Federer und meinte über die Vorschlussrunde: "Andy ist in guter Form. Ich muss schon stark spielen."

"Ich werde ihn zu schwierigen Bällen zwingen"

Roddick ließ seinem Schulfreund Mardy Fish beim 6:2, 6:2, 6:2 keine Chance. Damit kommt es zu einer Revanche für das Finale der vorigen US Open. Dort war Federer überlegen, beim Masters-Cup in Shanghai stellte er im November erst nach Abwehr von drei Matchbällen seinen zwölften Sieg im 13. Vergleich gegen Roddick sicher. Vor zehn Tagen gewann der Amerikaner das Endspiel des Einladungsturniers von Kooyong gegen den Schweizer. "Er hat den Abstand nicht vergrößert, ich habe ihn etwas verringert", sagte Roddick, der sich auf die neuerliche Chance freut: "Ich werde versuchen, ihn anzugreifen und zu schwierigen Bällen zu zwingen." Auch in zwei Wimbledon-Finals zog Roddick den Kürzeren, doch er warnte: "Ich habe mich verbessert."

Die ehemalige Weltranglistenerste, Serena Williams, überrascht nach langwierigen Verletzungen alle Kritiker. "Niemand hat das von mir erwartet - außer mir und meiner Mutter", sagte die 25-Jährige. "Es ist erstaunlich, wie viel Negatives über mich verbreitet wird - egal, ob ich Nummer eins oder 81 bin."

Nach den Erfolgen über die momentan höher eingeschätzten Nadja Petrowa und Jelena Jankovic wurde die Partie gegen Shahar Peer das bisher härteste Stück Arbeit. Die 19 Jahre alte Peer, die als erste Spielerin aus Israel ein Grand-Slam-Viertelfinale bestritt, wollte die Chance nutzen, noch weiter zu kommen. Nach dem Aus von Titelverteidigerin Amélie Mauresmo ist aber auch Serena Williams klar, dass der Weg zum Finale am Samstag frei ist: "Ich war wohl ein bisschen nervös und habe mich zu sehr unter Druck gesetzt." Im dritten Satz verspielte sie eine 4:1-Führung und war nach dem Aufschlag-Verlust zum 5:6 nur zwei Punkte vom Aus entfernt.

Zum Auftakt des Tages gewann Vaidisova in einem rein tschechischen Vergleich glatt mit 6:1, 6:4 gegen Lucie Safarova. Die 17 Jahre alte Vaidisova, die ihre ersten Lebensjahre in Nürnberg verbrachte, hatte als größten Erfolg bislang das Halbfinale bei den French Open im vorigen Jahr verbucht. Safarova hatte im Achtelfinale Mauresmo aus dem Turnier geworfen, konnte aber nicht an diesen Erfolg anknüpfen. (Von Robert Semmler, dpa)

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