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Benjamin Becker hat die erste Runde bei den Australian Open überstanden.

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Update

Australian Open, Tag 2: Becker weiter - Petzschner vergibt große Chance

Benjamin Becker ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen, Philipp Petzschner gab einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand. Insgesamt steht ein deutsches Sextett in der zweiten Runde der Australian Open.

Philipp Petzschner rannte und rackerte, die Fans feierten und bejubelten ihn - doch am Ende stand der Bayreuther mit leeren Händen da. Trotz eines großartigen Fights über fünf Sätze gegen den an Nummer 13 gesetzten Franzosen Jo-Wilfried Tsonga ist der Wimbledon-Sieger im Doppel am Dienstag als elfter Deutscher in der ersten Runde ausgeschieden. Weiter im Rennen ist dagegen Benjamin Becker, der den Letten Ernests Gulbis in drei Sätzen aus dem Wettbewerb warf. Insgesamt steht ein Sextett in der zweiten Runde, da Kristina Barrois ebenfalls ihre Auftakthürde meisterte.

Für den Weltranglisten-Ersten Rafael Nadal begann das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres im Schongang. Nadals brasilianischer Gegner Marcos Daniel musste beim Stand von 6:0, 5:0 für den Spanier wegen einer Knieverletzung aufgeben. Grund zum Jubeln hatten auch die australischen Gastgeber: French-Open-Finalistin Samantha Stosur gab sich beim 6:1, 6:1 gegen die Amerikanerin Lauren Davis keine Blöße.

"Ich habe alles aus mir rausgeholt, leider hat es am Ende nicht gereicht", sagte Petzschner nach dem 6:4, 6:2, 2:6, 3:6 und 4:6 in 3:15 Stunden gegen Tsonga. Wie im Vorjahr, als er in Melbourne in fünf Sätzen gegen Florian Mayer verlor, und im vergangenen Sommer in Wimbledon, als er über die volle Distanz gegen Nadal ausschied, musste sich der 26-Jährige auch dieses Mal in einem Marathon-Match geschlagen geben.

Doch die Enttäuschung über die nächste verpasste Chance war sofort der Erleichterung darüber gewichen, dass der im Herbst operierte Knöchel die Belastungsprobe bestanden hatte. "Es überwiegt die Freude über meine Leistung und dass der Knöchel keine Probleme gemacht hat", sagte Petzschner, der sich nun auf die Doppel-Konkurrenz mit seinem österreichischen Partner Jürgen Melzer konzentrieren kann.

Becker ließ sich auf dem hektischen Court 18 dagegen auch vom Lärm der vorbeifahrenden Straßenbahnen und dem Trubel um Roger Federers Trainingseinheit auf dem Nebenplatz nicht aus der Ruhe bringen. "Das habe ich komplett ausblenden können", sagte der 29-Jährige. "Ich fühle mich schon seit ein paar Wochen sehr gut und habe meine Taktik heute perfekt umsetzen können."

Nach ausgeglichenem ersten Durchgang, den Becker im Tie Break mit dem zweiten Satzball für sich entschied, sicherte sich der Davis-Cup-Spieler den zweiten Abschnitt im Schongang und brachte den impulsiven Gulbis damit zur Verzweiflung. "Natürlich registriert man, wenn der Gegner mit sich hadert", sagte Becker.

Im dritten Satz hatte der Mettlacher dann zwar noch ein paar brenzlige Momente zu überstehen, nach gut zwei Stunden verwandelte er aber seinen dritten Matchball und wurde anschließend von einer kleinen deutschen Fan-Kolonie gefeiert. In seiner zweiten Partie am Donnerstag trifft Becker nun auf den Ukrainer Alexander Dolgopolow. "Das ist ein gefährlicher Gegner, doch zunächst einmal werde ich diesen Sieg genießen", meinte Becker.

Für Daniel Berrer (Stuttgart), Björn Phau (Weilerswist) sowie die beiden Qualifikanten Denis Gremelmayr (Lampertheim) und Simon Stadler (München) kam am Dienstag dagegen das frühzeitige Aus. Kristina Barrois setzte gegen die Usbekin Akgul Amanmuradowa mit 6:4 und 6:2 durch und zog als dritte deutsche Spielerin in die nächste Runde ein.

Die Favoriten gaben sich wie zum Auftakt keine Blöße. Bei den Damen marschierten die an Nummer zwei gesetzte Vera Swonarewa und Kim Clijsters mit klaren Zweisatzsiegen in die nächste Runde. Die Belgierin verpasste ihrer Gegnerin Dinara Safina beim 6:0, 6:0-Erfolg sogar die Höchststrafe. Lediglich die ehemalige Nummer eins Ana Ivanovic unterlag der Russin Jekaterina Makarowa mit 6:3, 4:6 und 8:10. Bei den Herren entledigten sich Robin Söderling, Andy Murray, Jürgen Melzer und Michail Juschni jeweils in drei Sätzen ihrer Auftaktaufgaben. (dpa)

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