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Sport: Auswärts schlecht

Dortmund verliert 1:2 in Gladbach und ist auf fremden Plätzen so schwach wie seit 1983 nicht

Mönchengladbach. Beim Gang in die Pause kam es zur zärtlichen Feindberührung. Holger Fach hatte die Tür zur Gladbacher Kabine fast erreicht, da rückte ihm Dortmunds Innenverteidiger Christian Wörns auf die Pelle und fuhr ihm mit der Hand freundschaftlich durchs schüttere Haar. Die beiden haben zwei Jahre zusammen in Leverkusen gespielt. Und aktuell darf man Fach durchaus gratulieren: Nach zähem Beginn hat der 41-Jährige die Borussia vom Niederrhein aus ihrem Tief herausgeführt, jetzt äußert Gladbachs Vereinsspitze große Lust, Fachs bis Saisonende laufenden Vertrag zu verlängern.

Das Interesse dürfte sich gestern noch verschärft haben: Mit ihrem 2:1 über Borussia Dortmund haben Fachs Fußballer eine Lücke von immerhin drei Punkten zu den Abstiegsrängen gerissen. „Im Endeffekt sind wir wohl von zwei gleich starken Mannschaften die glücklichere gewesen“, sagte Fach.

Richtig glücklich war die andere Borussia schon lange nicht mehr. Zwölf Punkte fehlen Dortmund auf Spitzenreiter Bremen. Den Uefa-Cup-Platz haben sie eingebüßt, und Trainer Matthias Sammer warnt: „Noch sind wir nicht im Abstiegskampf. Aber oft geraten dort die Mannschaften hinein, die in guter Regelmäßigkeit am Schluss auf die Verliererstraße kommen.“ So wie der BVB auf dem Bökelberg.

Eigentlich wollten die Dortmunder verhindern, das Jahr 2003 mit nur einem einzigen Auswärtssieg (1:0 in Frankfurt) und damit der schlechtesten Bilanz seit 1983 zu beenden. In Gladbach hatten sie in diesem Kalenderjahr schon Anfang März sowie Ende Oktober im Pokal verloren. Und der BVB blieb sich treu: Nach zehn Minuten drang Gladbachs Rechtsverteidiger Bernd Korzynietz in den BVB-Strafraum ein, passte zurück auf Igor Demo – und der erzielte das 1:0.

Allerdings schaffte Jan Koller schon eine Minute später per Kopf den Ausgleich. Den verdienten sich die sehr offensiv eingestellten Dortmunder vor allem nach der Pause: Rosicky und Gambino ließen gute Chancen aus, und so nahm Schiedsrichter Steinborn das Schicksal des BVB sieben Minuten vor Schluss in die Hand: Einen unberechtigten Freistoß nutzte Korzynietz zu einer schönen Flanke – Sladan Asanin traf zum Sieg. Nach dem Schlusspfiff zog es Sammer, wie von einem Magneten gezogen, zu Steinborn. „Das war kein Freistoß“, sagte Dortmunds Trainer. „Trotzdem schöne Weihnachten.“

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