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AUSWÄRTS Spiel: Rapid Wien – Kärnten 4:0

8. August, T-Mobile-Bundesliga, Wien-Hütteldorf, Zuschauer: 28 098

Die Zeitungsschlagzeile „Rekord-Meister gegen Retorten-Mannschaft“ kündigt an, unter welchem Motto der frühe Abend im Hanappi-Stadion ablaufen wird. An den Buden im Stadion gibt es Mannerschnitten und Baumstämme, was bedeutet, dass lokale Waffelspezialitäten auf den Teller gezaubert werden. Die Besucher können zudem zwischen Clausthaler light-light und diversen Vollbieren wählen: Der Alkoholpegel der meisten Besucher ist aufgrund dieser Auswahl hoch, was aber auch auf die vielen eingeschmuggelten Kleinschnäpse zurückzuführen ist. Es sollten sprachlich wie stimmungstechnisch noch weitere positive Überraschungen fernab vom Steff’l (Stephansdom) bei dieser „Nachtragsbegegnung der sechsten Runde“ folgen: Hier die erste „Kampfmannschaft“ (so nennt der Österreicher ein Profiteam) des am 8. Jänner (Januar) 1899 gegründeten Rekordmeisters aus dem Wiener Arbeiterviertel – dort die Retortenmannschaft Austria Kärnten, in der Vorsaison noch als Pasching aktiv.

Zum Spiel: Es läuft taktisch auf Regionalliga-Format ab und firmiert als das Duell der beiden bei 1860 München gescheiterten Trainer „Schoko“ Schachner und Peter Pacult. Zu Beginn jeder Halbzeit treffen die grün-weißen Rapidler fein ins Tor und heizen somit eine fast schon englische Stimmung an, was speziell zum kick and rush der völlig harmlosen Gäste passt, deren Fanblock aus 20 Supportern besteht. Für eine schnöde Laola ist das Stadion nicht geeignet, also peitscht es sich ekstatisch zum Absingen des Klassikers „You’ll never walk alone“ als Kanon. Bis passend zum Schlussakkord das 4:0 fällt: Rapid erklimmt an diesem Abend die Tabellenspitze. Raphael Freyer

Raphael Freyer

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