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Erfolg verbindet. Raffael und Niemeyer bejubeln das Tor zum 2:0 in Dortmund. Foto: dpa

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Sport: Auswärtszauber

Hertha hat am Sonntag in Bremen durchaus Chancen

Berlin - Für gewöhnlich ist es ja so, dass Heimspiele im Profifußball ihren ganz eigenen Zauber entfalten. Bei Hertha BSC verhält es sich derzeit gegenteilig zur Gewohnheit. Hier fiebert der Anhang jedem Auswärtsspiel verheißungsvoll entgegen. Das hat vorrangig damit zu tun, dass die Berliner sich im eigenen Olympiastadion derzeit etwas schwertun, auswärts dagegen munter und mutig auftreten und sogar eine qualitativ besser besetzte Mannschaft düpieren. Zuletzt gesehen vor zwei Wochen beim 2:1-Auswärtserfolg beim Meister in Dortmund. Am Sonntag tritt Hertha beim Tabellenzweiten in Bremen an. Warum sollte da nichts gehen?

„Oh, Bremen, ein ganz unangenehmes Pflaster“, sagte Markus Babbel gestern und erinnerte daran, dass er als Trainer nie etwas geholt hat beim SV Werder. Dann schob er seine persönliche Bilanz beiseite, wobei ihm ein listiges Lächeln übers Gesicht huschte. „Wir wollen da etwas reißen“, sagte Herthas Trainer. Auch ihm ist nicht entgangen, dass seine Mannschaft jenes Spielsystem besser beherrscht, das für Auswärtsspiele erfolgversprechender ist. Das heißt, Hertha wird wieder aus einer sicheren Abwehr heraus agieren, dem Gegner möglichst wenig Entfaltungsräume schenken, um dann bei Ballbesitz selbst schleunigst Gegenangriffe zu initiieren. „Ich hoffe, dass wir es wieder schaffen, aggressiv und lauffreudig aufzutreten, dass wir uns immer mal wieder befreien können und dann konsequent nach vorn spielen“, sagte Babbel.

Dafür wird er auf alle Spieler zurückgreifen können, mit Ausnahme von Ronny, der angeschlagen in Berlin bleibt. Alle zuletzt angeschlagenen Spieler haben das gestrige Mannschaftstraining absolviert, also auch Christian Lell, Adrian Ramos und Pierre-Michel Lasogga. „Trotzdem wird das eine schwierige Aufgabe“, warnte Markus Babbel. Herthas Trainer verwies auf die Qualität, über die Bremen insbesondere in der Offensive verfügt. Dazu passt, dass auch der Bremer Trainer auf Spieler wie Marko Marin und Claudio Pizarro zurückgreifen kann. „Beide haben trainiert und werden dabei sein, wenn nichts Außergewöhnliches passiert“, sagte Thomas Schaaf. Pizarro hatte im Training eine leichte Zerrung erlitten, Marin litt tagelang unter Muskelbeschwerden an der Hüfte.

„Der Thomas Schaaf hat gesagt, dass sie die Bayern ärgern wollen in dieser Saison. Das zeigt, wie selbstbewusst die Bremer wieder sind“, sagte Babbel. Doch Herthas Trainer will, dass sich sein Team an der eigenen Leistung in Dortmund orientiert. Zwischen beiden Teams bestehe kein großer Unterschied, „vielleicht ist Bremen im Moment sogar etwas zielstrebiger als Dortmund. Ein Pizarro braucht nicht so viele Chancen, ein Tor zu machen“, sagte Babbel am Ende einer Trainingswoche, auf die der Hertha-Trainer zufrieden zurückblickt. „Es war wieder richtig Feuer und Zug drin, die Mannschaft wirkt sehr konzentriert.“

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