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Sport: Auszeit für Pierre Pagé

Der Eisbären-Trainer liegt mit einer schweren Ohrenentzündung im Krankenhaus

Berlin. Am Donnerstagmorgen hatte Pierre Pagé beim EHC Eisbären noch beim Training die Kommandos gegeben, am Nachmittag musste der Coach des Teams aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) der Order der Ärzte folgen. Pagé war mit Schmerzen im rechten Ohr in die Parkklinik Weißensee gefahren. Um 15.30 Uhr stand fest, der Patient Pagé muss im Krankenhaus bleiben. Bei ihm wurde eine fiebrige Entzündung im Ohr diagnostiziert.

Im März hatte Pagé schon einmal an dieser Erkrankung gelitten. Damals war der Trainer der Eisbären für zehn Tage in stationärer Behandlung. „Die Schmerzen kamen ganz plötzlich“, sagte Pagé gestern. „Ich muss auf jeden Fall im Krankenhaus bleiben. Die Ärzte haben mir erklärt, dass die Angelegenheit ernster ist als im Frühjahr.“ Damals hatte sich Pagé als recht schwieriger Patient entpuppt. Per Fernseher hatte der Trainer ein Spiel der Eisbären verfolgt, um während der Partie per Handy Anweisungen an Eisbären-Manager Peter John Lee weiterzugeben. Zudem hatte Pagé vor einer anderen Partie seine Spieler zur Mannschaftsbesprechung ans Krankenbett gebeten.

Seine ungewöhnlichen Ideen trugen nicht unbedingt zu einer schnellen Genesung des inzwischen 54–jährigen Kanadiers bei. Pagé kämpfte schließlich um sein Leben. „Meine Lebensperspektive hat sich total verändert“, sagte Pagé damals. „Wenn ich mich diesmal nicht übernehme, kann ich vielleicht in drei oder vier Tagen wieder raus“, sagte Pagé gestern. „Das haben mir die Ärzte gesagt.“ Und Pagé will den Rat der Ärzte befolgen. Ein Training mit Wollmütze abhalten – so wie damals im März –, das wird ihm diesmal nicht passieren.

Zumindest an diesem Wochenende müssen die Eisbären somit ohne Pagé auskommen. Wer beim heutigen Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt (19.30 Uhr, Sportforum) hinter der Bande der Berliner steht, war gestern noch nicht klar. „Wir werden das am Freitagmorgen mit Pierre besprechen“, sagt Manager Lee. Natürlich findet die Konferenz im Krankenhaus statt. Größere Aufmärsche zum Krankenbett wie im März sind allerdings diesmal nicht erlaubt. „Das Wichtigste ist, dass Pierre schnell wieder gesund wird“, sagt Lee. „Zu viel Trubel wäre da schlecht.“

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