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Sport: Ballack und die subtile Effektivität

Der Deutsche trifft erneut bei Chelseas Sieg

London - Jeder Engländer kennt das Phänomen. Man wartet eine halbe Ewigkeit auf den Bus – dann kommen gleich zwei Busse angefahren. Der Nahverkehr wird hier nicht von Fahrplänen geregelt, es herrscht allein das Zufallsprinzip. Auf dem Fußballplatz ist das nicht anders. Manchester Uniteds Stürmer Wayne Rooney hatte seit Ende August kein Tor mehr erzielt, doch in Bolton gelang ihm an seinem 21. Geburtstag ein beeindruckender Hattrick. Rooney küsste den Spielball und nahm ihn, wie es die Tradition verlangt, als Andenken mit nach Hause. Manchester verteidigte mit dem 4:0-Auswärtssieg die Tabellenführung, und Trainer Alex Ferguson freute sich über „den besten Fußball, den wir seit vielen Jahren gespielt haben“. Sein Boltoner Kollege Sam Allardyce aber klagte: „Wir sind heute Schatten hinterher gelaufen.“

Der FC Chelsea ist United dicht auf den Fersen. Der Meister gewann durch einen Freistoß von Frank Lampard und einen Kopfball von Michael Ballack 2:0 beim Aufsteiger Sheffield United und liegt punktgleich mit Manchester an der Spitze. Ballack war in der schwachen Partie der beste Mann, nicht nur wegen seines zweiten Ligatores. „Sein Beitrag war von subtiler Effektivität“, lobte der „Observer“. „Seine ruhigen Bälle und Pässe formten das Spiel seines Teams.“ Sheffields Trainer Sam Warnock war weniger begeistert. „Ballack hat die ganze Zeit auf den Schiedsrichter eingeredet und trotz eines Dutzend Fouls keine Gelbe Karte gesehen.“ Der aus der Bundesliga bekannte Ballack-Bonus scheint nun also auch in der Premier League zu gelten.

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