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Alba Berlin musste in Bamberg die erste Niederlage in der laufenden Saison gegen den Meister einstecken.

© dpa

Bamberg - Alba 89:80: Abschied vom Heimvorteil

Alba Berlin unterliegt den Brose Baskets Bamberg mit 80:89 (36:52). Nach drei Siegen i unterlagen die Berliner erstmals in dieser Saison dem amtierenden Meister und können nicht mehr Platz vier erreichen.

Trainer Sasa Obradovic wollte ein Zeichen setzen. Deshalb hatte er Sven Schultze in die Startformation von Alba Berlin für die zweite Halbzeit beordert. Schultze sollte seine Mitspieler antreiben, mit harter Verteidigung, notfalls mit Fouls. Tatsächlich brachte er sein Team erstmals seit Spielbeginn bei den Baskets aus Bamberg wieder bis auf sieben Punkte heran. Dann aber hörte Schultze den Manager der Bamberger, Wolfgang Heyder, etwas in seine Richtung brüllen. Schultze antwortete mit einer Geste: Schnatter nicht so viel, sollte sie wohl heißen. Er erntete ein Technisches Foul – es war das Ende des viel zu kurzen Aufbäumens der Berliner Basketballer.

80:89 (36:52) verlor Alba den deutschen Basketball-Klassiker. Es war Bambergs erster Sieg im vierten Duell beider Teams in dieser Saison. Die Berliner aber haben aus den letzten elf Auswärtsspielen in der Bundesliga nur eines gewonnen. Diese Bilanz wiegt umso schwerer, weil der Tabellenfünfte Alba den vierten Tabellenplatz nicht mehr erreichen kann und bereits im Play-off-Viertelfinale keinen Heimvorteil besitzen wird. „Wenn wir so spielen wie heute, können wir in den Play-offs ohnehin nichts gewinnen“, sagte Trainer Obradovic. „Das war nicht akzeptabel, vor allem in der ersten Halbzeit.“

Am Anfang wurden die Berliner von Bamberg überrollt. In der Verteidigung war Alba harmlos, im Angriff ideenlos. Der junge Bamberger Center Philipp Neumann dominierte unter den Körben gegen Albas Yassin Idbihi und Ali Traore, von draußen versenkten Bambergs Casey Jacobsen und Anton Gavel die Dreier. Nach dem 2:12-Auftakt fing sich Alba ein wenig. Doch auch im zweiten Viertel mussten die Berliner in der Offensive immer wieder Verzweiflungswürfe nehmen. So wie Heiko Schaffartzik, dessen Fade Away beim Stand von 15:33 gerade noch den Ring berührte. „In der ersten Halbzeit haben wir gespielt wie die Chorknaben. Abwartend, zögerlich, nicht aggressiv“, sagte Manager Marco Baldi. In der zweiten Hälfte habe sein Team „plötzlich intensiver gespielt“.

Nach dem Aufbäumen zu Beginn der zweiten Hälfte wirkte Alba zwar tatsächlich aufgeweckter, wirklich gefährlich wurden die Berliner aber nicht mehr. Gleich zu Beginn des vierten Viertels brachte Point Guard Dashaun Wood (16 Punkte) sein Team auf 61:70 heran, näher kam Alba dem Sieg nicht mehr.

Ein paar frotzelnde Worte hatten Heyder und Schultze auch noch loszuwerden, ohne direkt miteinander zu sprechen. Schultze sagte, er wisse auch nicht, „was der immer noch will“. Heyder, der Schultze als Jugendspieler drei Jahre lang trainiert hatte, habe sich einmal abfällig über ihn geäußert. „Das kam in der Situation auch hoch“, sagte Schultze. Heyder wiederum sagte, er habe „ein Problem mit Spielern, die nur reinkommen, um zu foulen“. Freunde werden sie wohl nicht mehr werden.

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