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Sport: Barbarez bleibt in Hamburg

Der Bosnier verlängert seinen Vertrag beim HSV um zwei Jahre

Hamburg (Tsp). Das Amt von Dietmar Beiersdorfer als Sportchef beim Hamburger SV könnte derzeit kaum angenehmer sein. Sportlich läuft es für den HSV in der FußballBundesliga nach durchwachsenem Saisonstart blendend, seit fünf Spielen ist das Team ungeschlagen. Und im planerischen Bereich hat Beiersdorfer nur Grund zur Freude. Einen Tag nach dem Hamburger 3:2-Erfolg bei Bayern Leverkusen teilte Sergej Barbarez dem Sportchef mit, dass er seinen Vertrag beim HSV um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2005 verlängern wird.

Damit geht ein wochenlanges Possenspiel um die Zukunft des Bosniers zu Ende. Am vergangenen Samstag hatte der Berater von Barbarez, Jörg Neubauer, bereits das Scheitern der Verhandlungen verkündet. Beiersdorfer hatte aber nicht beigegeben, Barbarez kein neues Angebot unterbreitet. Trotzdem war der Sportchef von der plötzlichen Entscheidungsfreude seines Torjägers überrascht. „Sergej hat mich am Sonntagmorgen darüber informiert, dass er beim HSV bleiben möchte“, sagte Beiersdorfer. „Wir haben nicht mal mehr verhandeln müssen.“

Barbarez ist auf einen Zwei-Jahres-Vertrag eingegangen und verzichtet auf eine feste Bindung für ein drittes Jahr. Für die Saison 2005/06 gibt es eine Option, die in Kraft tritt, wenn Barbarez im Jahr davor 25 Pflichtspiele für den HSV bestreitet. Das Jahreseinkommen des Bosniers soll bei 2,3 Millionen Euro liegen. „Nach der Vertragsverlängerung von Tomas Ujfalusi in der vergangenen Woche ist uns ein weiterer Schritt in eine positive Zukunft gelungen“, sagte Beiersdorfer. Der Tscheche Ujfalusi hatte einen Vertrag bis zum Jahre 2007 unterzeichnet.

Barbarez hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass er gerne in Hamburg bleiben möchte. Nachdem er am Sonnabend in Leverkusen das Tor zum entscheidenden 3:2 für den zweiten Hamburger Auswärtssieg in Folge erzielt hatte, küsste er das Vereinsemblem auf dem Trikot und lief zu den Fans in der Kurve. Die Entscheidung in Hamburg zu bleiben, war da beim bosnischen Nationalspieler offensichtlich schon gefallen.

Für Beiersdorfer war die Vertragsverlängerung mit Barbarez ein großer persönlicher Erfolg. Lange stand der frühere Profi auf seinem neuen Posten in der Kritik. Doch nach gut 100 Tagen Amtszeit läuft für den Sportchef plötzlich alles nach Plan. Schon bei der Mitglieder-Versammlung vor einer Woche wurde ein Vortrag von Beiersdorfer mit heftigem Applaus begleitet. Beiersdorfer ist Initiator eines Netzwerks für Talentsichtung beim Hamburger SV. „Das ist für die Zukunft extrem wichtig“, verkündet der HSV-Sportchef. „Wir können es uns auf Dauer nicht leisten, stets teure Stars zu kaufen, wir müssen sie selbst entdecken.“

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