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Mark Webber feiert seinen Sieg, Alsonso applaudiert.

© dpa

Barcelona: Mark Webber siegt in Spanien

Michael Schumacher hat es auch mit dem gelifteten Silberpfeil nicht zum ersten Podestplatz gereicht und Sebastian Vettel fühlte sich trotz eines glücklichen Podestplatzes wie ein Verlierer.

Bei Mark Webbers souveränen Sieg beim Großen Preis von Spanien fuhren die beiden deutschen Vorzeigepiloten klar am erhofften Erfolg vorbei. Vize-Champion Vettel schien durch einen Ausrutscher ins Kiesbett den scheinbar sicheren dritten Platz bereits verspielt zu haben, aber dank Lewis Hamiltons Reifenplatzer in der vorletzten Runde bekam der Red-Bull-Pilot den Podiumsrang noch geschenkt.

Formel-1-Weltmeister Jenson Button verteidigte durch seinen fünften Rang am Sonntag knapp die WM-Führung vor Fernando Alonso. Der spanische Ferrari-Pilot feierte bei seinem Heimrennen auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona den zweiten Platz. Schumacher erreichte im Mercedes als Vierter hinter Vettel immerhin sein bestes Resultat seit seinem Comeback.

Erst in der Schlussphase wurde das ansonsten langweilige Rennen richtig dramatisch: Zunächst bahnte sich für Vettel nach dem Ausritt ins Kiesbett in der 54. Runde die nächste herbe Enttäuschung an. Dann war Lewis Hamilton der große Pechvogel: Der Brite verlor wegen eines Schadens am linken Vorderreifen seines McLaren-Mercedes in der vorletzten von 66 Runden den zweiten Rang. Angesichts der Red-Bull-Dominanz in der Qualifikation hatte sich Vettel berechtigte Hoffnungen auf den Sieg beim fünften Saisonrennen gemacht. Da es nicht einmal zu Platz zwei hinter seinem den Grand Prix locker und leicht dominierenden Teamkollegen Webber reichte, bedeutete Barcelona praktisch eine „Pleite“ für den Vize-Champion. Nie konnte der 22 Jahre alte Hesse aus Heppenheim das Wahnsinnstempo des Australiers gehen. Zudem fand Vettel fahrerisch kein Mittel, Hamilton den verloren gegangenen zweiten Platz wieder abspenstig zu machen.

Schumacher sorgte mit einem beherzten Überholmanöver gegen Button für einen der wenigen Höhepunkte des insgesamt ereignisarmen Grand Prix. Der siebenmalige Weltmeister aus Kerpen bewies im rundum erneuerten Mercedes anschließend mit glänzender Verteidigungsstrategie gegen den wild attackierenden Briten im McLaren-Mercedes seine alte Klasse. Webber beherrschte das Geschehen auf dem 4,655 Kilometer langen Kurs wie noch kein anderer Fahrer in dieser Saison. Scheinbar spielerisch verschaffte sich der 33-Jährige einen Vorsprung von zwischenzeitlich über 20 Sekunden. Webber gewann nach 66 Runden in 1:35:44,101 Stunden. Alonso wies 24,065 Sekunden Rückstand auf. Vettel fehlten nach 307,104 Kilometern 51,338 Sekunden auf seinen Red-Bull-Teamkollegen.

Vor dem Großen Preis von Monaco am kommenden Wochenende führt Button die WM-Wertung mit 70 Punkten an. Alonso (67) schob sich auf Gesamtrang zwei vor Vettel ist nach fünf Grand Prix WM-Dritter (60). Schumacher ist nun Neunter (22).

Für Jubilar Nico Rosberg war sein 75. Grand Prix eine herbe Enttäuschung. Nach viel Pech belegte der 24 Jahre Mercedes-Pilot aus Wiesbaden nur den 13. Rang. Adrian Sutil (Gräfelfing) holte im Force India als Siebter wertvolle Punkte. Nico Hülkenberg (Emmerich) wurde im Williams 16. Virgin-Pilot Timo Glock (Wersau) belegte Rang 18.

Beim Start musste das Red-Bull-Duo kurz um seine Doppelführung bangen. Aber Webber und Vettel wehrten Hamiltons Angriff ab und zogen dann auf und davon. Allerdings konnte auch der Deutsche seinen von der Pole-Position losgefahrenen Teamkollegen nicht von der Spitze verdrängen. Webber baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und lag bis zum ersten Reifenwechsel ungefährdet vorn. Auch danach bestimmte der Australier Tempo und Takt. Weit abgesetzt von seinen „Verfolgern“ fuhr Webber ein einsames Rennen. Ein langer erster Reifenwechsel kostete Vettel dann zunächst Platz zwei. Der einen Umlauf später einbiegende Hamilton profitierte bei seinem Überholvorgang allerdings auch vom langsam rollenden Lucas di Grassi, der wie eine Straßenblockade vor Vettel stand.

Schumacher steckte lange auf Position sechs fest. Der Rekord- Champion sorgte aber für den ersten Höhepunkt, als er in der 17. Runde Weltmeister Jenson Button souverän überholte. Danach lieferten sich beide packende Duelle: Routiniert und bravourös wehrte der 41- Jährige alle Attacken des Briten ab und verteidigte den fünften Platz. dpa

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