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Basketball: 81 Punkte: Kobe Bryant schreibt NBA-Geschichte

Mit sensationellen 81 Punkten in einem einzigen NBA-Spiel hat der mehrfache Allstar Kobe Bryant einen über 40-jährigen Rekord geknackt. Selbst Lakers-Gigant "Magic" Johnson gratulierte.

Los Angeles/Frankfurt - Die 18.997 Zuschauer im Staples Center standen Kopf, der Coach war fassungslos und der Clubchef sprach nach einer historischen Leistung von Basketball-Superstar Kobe Bryant von einem Wunder. Der mehrfache Allstar erzielte am Sonntag (Ortszeit) in einem Spiel sensationelle 81 Punkte - mehr schaffte lediglich Wilt Chamberlain am 2. März 1962 mit 100. Fassen konnte Bryant seinen Überflug, den nicht einmal Michael «Air» Jordan schaffte, selbst kaum. «Von so etwas habe ich noch nicht einmal als Kind geträumt. Wenn ich sagen würde, dass ich begriffen hätte, was passiert ist, wäre das gelogen», sagte der 27-Jährige nach dem 122:104-Erfolg seiner Los Angeles Lakers über die Toronto Raptors.

«Ich habe einige bemerkenswerte Spiele gesehen, aber noch nie eines wie dieses», gab Coach Phil Jackson zu. «Das ist eigentlich unmöglich», konstatierte auch der Protagonist, dem nach dem Match der ehemalige Lakers-Gigant Magic Johnson per Telefon gratulierte. «Das bedeutet mir noch mehr als die 81 Punkte», betonte der Topscorer der Liga, der nach dem Aderlass der Lakers unter anderem durch den Weggang von Center-Koloss Shaquille O'Neal zu Miami Heat der einzige noch verbliebene Superstar in der kalifornischen Truppe ist.

In der ersten Hälfte ließ es Bryant, der bereits vor rund einem Monat 62 Punkte gegen die Dallas Mavericks mit dem deutschen Topscorer Dirk Nowitzki erzielt hatte, für seine Verhältnisse noch verhalten angehen: 26 Punkte verbuchte er bis zur Pause auf seinem Konto. «Ich hätte gelitten wie ein Hund, wenn wir wieder verloren hätten», sagte Bryant, nachdem er mit den Lakers bei den beiden Partien zuvor in Sacramento und Phoenix leer ausgegangen war.

35 seiner 59 Versuche aus dem Feld versenkte Bryant gegen die hilflosen Raptors im Korb - darunter alleine sieben «Dreier». Von der Freiwurflinie vergab Bryant nur zwei seiner 20 Würfe. «Es ist schwer zu erklären. Es ist einfach passiert», sagte der vor Freude strahlende Bryant, der mit seinen 55 Punkten alleine in der zweiten Hälfte mehr erzielte als irgendein Kollege in dieser Saison in einem gesamten Match. Bereits vor der Schlusssirene skandierten die Fans «MVP, MVP» (Wertvollster Spieler). «Du sitzt da und schaust gebannt zu, und vor deinen Augen entfaltet sich ein Wunder, das du einfach nicht glauben kannst», meinte Lakers-Besitzer Jerry Buss.

Mit seiner grandiosen Gala-Vorstellung eroberte Bryant auch Platz eins in der vereinsinternen Rekordliste. Diesen hatte bis dato Elgin Baylor mit 71 Punkten (1960) inne gehabt. Insgesamt durchbrachen in der NBA-Geschichte lediglich vier Spieler die 70-Punkte-Marke. Neben Chamberlain und Baylor waren es David Thompson (73/9. April 1978) und David Robinson (71/24. April 24 1994).

Weiter auf einer Erfolgswelle schwimmen auch die Dallas Mavericks. Das Team um Dirk Nowitzki gewann mit 95:89 nach Verlängerung bei den Portland Trail Blazers. Der 2,13 m große Würzburger war mit 23 Punkten diesmal nur zweitbester Werfer hinter Jerry Stackhouse. Mit dem fünften Sieg in Serie zogen die Mavericks im Westen gleich mit Primus und Meister San Antonio Spurs (31 Siege/ 10 Niederlagen). (tso/dpa)

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