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Basketball: Alba Berlin: Suche in 3-D

Albas Saisonplanung geht in die wichtige Phase – komplett ist das Team noch lange nicht.

Berlin - Es könnte ein lustiger Trainingsauftakt werden bei Alba Berlin. Am Montag in einer Woche beginnt der Basketball-Bundesligist mit der Vorbereitung auf die neue Saison – nach aktuellem Stand mit drei Stammspielern. Neben einigen Talenten stehen Trainer Luka Pavicevic nur Adam Chubb, Julius Jenkins und Immanuel McElroy zur Verfügung. Die Deutschen Steffen Hamann, Johannes Herber und Philip Zwiener bereiten sich mit der Nationalmannschaft auf die EM in Polen vor. Neuverpflichtungen? Bis auf die Vertragsverlängerung mit Zwiener herrschte bei Alba bislang Stille. Das soll sich ändern. „Wir sind sehr weit“, sagt Albas Geschäftsführer Marco Baldi. „Ich bin mir sicher, dass Anfang nächster Woche einige Steinchen fallen und wir Vollzug melden können.“ Oder sogar schon früher: Am Sonnabend verkündete die Agentur von Dragan Dojcin, der Serbe werde ein weiteres Jahr in Berlin bleiben. Von Alba gab es zunächst keine Bestätigung.

Durch die Finanzkrise ist der Markt für Basketballer in diesem Jahr noch komplizierter als ohnehin schon. „Grundsätzlich haben die Spielerberater erst einmal das gleiche Geld oder mehr für ihre Klienten verlangt – und dann festgestellt, dass diese Summen einfach nicht im Markt sind“, sagt Baldi. Auch Albas Etat wird laut Baldi „ein bisschen kleiner“ sein als die rund sieben Millionen Euro der Vorsaison, grundsätzlich sei „wenig Bewegung“ bei den Transfers im Verhältnis zu den Vorjahren gewesen. Andere Spitzenteams der Bundesliga wie Oldenburg oder Bamberg sowie viele europäische Eliteklubs haben ihre Mannschaften aber weitgehend beisammen.

Um im Gewirr der europäischen Ligen, amerikanischen Profis und College-Talente den Überblick zu behalten, vertraut Alba auf eine eigene Datenbank, die Hunderte Spieler umfasst und laufend aktualisiert wird. Sportdirektor Henning Harnisch reiste nach Saisonende zur Summer League der amerikanischen Profiliga NBA, um bekannte Spieler zu beobachten und neue zu entdecken. Handlungsbedarf sieht Alba vor allem auf den Positionen Spielmacher, Center und Power Forward – wie Dojcin einer ist. Obwohl der Markt riesig ist, sind letzten Endes nur wenige Spieler für Alba wirklich interessant. „Wenn man das richtig zuspitzt, kommen pro Position nur noch vier oder fünf Spieler wirklich infrage“, sagt Marco Baldi.

Die Nationalität eines Spielers oder seine Agentur spiele dabei „überhaupt keine Rolle“. Baldi spricht stattdessen von einem „dreidimensionalen Profil“. Ein Spieler müsse Albas Anforderungen auf seiner Position erfüllen, bezahlbar sein und in das Mannschaftsgefüge passen. Vor zwei Jahren sei man beispielsweise auf der Suche nach einem jungen, talentierten aber noch unfertigen Aufbauspieler als Ergänzung zum abgeklärten Goran Jeretin gewesen und habe Bobby Brown verpflichtet. Dann verletzte sich Jeretin schwer, Brown musste sofort mehr Verantwortung übernehmen als geplant.

Auch wenn die Zeit bis zu den ersten überaus wichtigen Qualifikationsspielen zur Europaliga Ende September knapp wird, will sich Alba Berlin nicht hetzen lassen. „Man muss die Nerven behalten“, sagt Geschäftsführer Baldi. Dabei braucht Trainer Pavicevic Zeit, um neuen Spielern seine Spielphilosophie zu vermitteln. Auch deshalb will Alba die Kontinuität im Kader laut Baldi hochhalten: „Sie können davon ausgehen, dass ein großer Stamm vom letzten Mal auch im nächsten Jahr da sein wird.“ Und wenn sich ein Spieler erst Ende August entscheiden wolle, müsse man Alternativen aufgebaut haben. „Natürlich fühlt man den Druck“, sagt Baldi. „Die Aufgabe ist aber, dass man sich sauber vorbereitet und weiß, was man will.“

Insofern macht sich Albas Geschäftsführer auch keine Sorgen, dass Trainer Luka Pavicevic nur mit einem kleinen Häufchen Spieler zum Trainingsauftakt in der Halle steht. „Ich bin mir sicher, dass wir dann mit einem bis auf die Nationalspieler so gut wie kompletten oder ganz kompletten Team spielen können.“

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