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Basketball: Alba schlägt Gießen 98:77 und rückt auf Platz zwei vor

Die Albatrosse bezwingen Gießen und Center Adam Chubb kann die Lücke unterm Korb schließen.

Berlin - Auch wenn er ausgewechselt wurde, hatte Adam Chubb keine Lust sich hinzusetzen. Stattdessen tänzelte der Basketballer von Alba Berlin hinter der Spielerbank wie ein Boxer von einem Fuß auf den anderen, ein Handtuch um den Hals geschlungen. Chubb schien den 7812 Zuschauern angesichts des lockeren 98:77 (50:32)- Siegs gegen die Gießen 46ers zeigen zu wollen: Seht her – ihr habt doch einen Center. Immerhin hatte die Berliner Fans am Wochenende die schlechte Nachricht aufnehmen müssen, dass Neuverpflichtung Kenny Adeleke durch den Medizincheck gefallen war, nach der Verletzung von Patrick Femerling klafft bei Alba immer noch eine beträchtliche Lücke unter den Körben. Der Tabellenvorletzte aus Gießen hatte allerdings nicht das Format, um diese Schwäche ausnutzen.

Bis zum 15:15 hielten die Gäste mit, ehe Aleksandar Nadjfeji mit einem Korb leger und Immanuel McElroy mit zwei Dreipunktewürfen Alba zur ersten Pause mit acht Punkten in Führung brachten. Auf Gießener Seite überzeugte bis dahin vor allem der frühere Berliner Heiko Schaffartzik, am Ende war er mit 18 Punkten der beste Werfer seines Teams. Doch auch Schaffartzik konnte nicht verhindern, dass die Partie bereits Mitte des zweiten Viertels entschieden war: Als Chubb zwei Freiwürfe zum 37:20 verwandelte, war klar, dass Gießen zu keiner Überraschung fähig sein würde.

Chubb und seine Kollegen hatten es zunächst aber auch nicht mit einer Furcht einflößenden Centergarde beim Gegner zu tun: Keinen Spieler über 2,05 Meter schickte Gießen aufs Feld. Erst als Gästetrainer Vladimir Bogojevic zum Beginn der zweiten Hälfte Robert Maras brachte, entwickelte sich für ein paar Minuten so etwas wie Gefahr. Zweifel an einem deutlichen Sieg für Alba kamen trotzdem nie auf, die Berliner kamen zu vielen leichten Punkten. „Alba hat sich heute den Frust von der Niederlage in Tel Aviv von der Seele gespielt“, sagte Bogojevic.

Als Albas Führung sich jenseits der 20- Punkte-Marke eingependelt hatte und die unflätigen Gesänge der wenigen hessischen Fans leiser wurden, beschloss Chubb nach zehn Punkten und zwei Rebounds, den Rest des Spiels im Sitzen zu genießen. „Wir haben jetzt noch ein paar Wochen Zeit, um einen neuen Spieler zu verpflichten“, sagte Albas Trainer Luka Pavicevic. „Wir tun unser Bestes, aber es wird sehr schwer.“ Am Donnerstag gegen Real Madrid wird Chubb wohl noch Albas einziger Center sein. Lars Spannagel

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