zum Hauptinhalt

Sport: Basketball: Alibi oder Einigung?

Selbst die Übernachtung in einem gemeinsamen Hotel brachte zunächst keine Annäherung. Dabei wäre die gleiche Unterkunft für die Funktionäre des Weltbasketballverbandes (Fiba) und der Union europäischer Basketball-Ligen (Uleb) Anfang Februar beim All-Star-Weekend der Profiliga NBA ein guter Anlass gewesen, um an der Bar oder im Frühstücksraum Kontakt aufzunehmen.

Selbst die Übernachtung in einem gemeinsamen Hotel brachte zunächst keine Annäherung. Dabei wäre die gleiche Unterkunft für die Funktionäre des Weltbasketballverbandes (Fiba) und der Union europäischer Basketball-Ligen (Uleb) Anfang Februar beim All-Star-Weekend der Profiliga NBA ein guter Anlass gewesen, um an der Bar oder im Frühstücksraum Kontakt aufzunehmen. Es dauerte noch bis zum 14. Februar, ehe die konkurrierenden Verbände zum ersten Mal seit Sommer 2000 wieder miteinander sprachen. Damals hatte sich die Uleb von der Fiba abgespalten. Seitdem wird die europäische Klub-Meisterschaft in zwei konkurrierenden Ligen, Suproleague (Fiba) und Euroleague (Uleb), ausgespielt. Das könnte sich ändern.

Durch die jüngste Annäherung der Verbände steigen die Chancen, dass Alba Berlin in der kommenden Saison nicht nur wie heute in der Suproleague gegen ZSKA Moskau antritt. Sondern auch wieder die starken südeuropäischen Euroleague-Klubs FC Barcelona, Real Madrid oder Kinder Bologna als Gegner bekommt. "Das Ziel ist es, schon in der nächsten Saison in einer gemeinsamen Liga zu spielen", bestätigt der Fiba-Pressesprecher Florian Wanninger. Am 6. März treffen sich die Verbände erneut. "Beide Parteien stehen unter Zeitdruck, denn von den Verhandlungen wird der internationale Spielkalender beeinflusst", sagt Wanninger. Zum aktuellen Stand will der Fiba-Pressesprecher nichts sagen. Der Präsident des Deutschen Basketball-Bundes hält jedoch die Annäherung für "Alibi-Gespräche". Roland Geggus sagt: "Keiner will der Böse sein, der nicht mit dem anderen spricht." Auch haben die Zuschauer beide Ligen angenommen. Zur Euroleague kamen bislang durchschnittlich 3262 Zuschauer, bei der Suproleague sind es inzwischen 3500. Zur Europaliga in der vergangenen Saison kamen 3600 Zuschauer.

Dafür spricht nicht nur die sportliche Vernunft für eine gemeinsame Liga. "Der Fernsehmarkt ist total weggebrochen", sagt Wanninger. Die Euroleague habe ihre Fernsehrechte zu billig verkauft. "Unsere Partner ISL und Sport plus haben Schwierigkeiten, ihre Ausgaben zu refinanzieren." Die hohe Anzahl europäischer Spiele trieb die Fernsehpreise nach unten und zwingt die Verbände, eine Lösung zu finden. Selbst die langfristigen Verträge der beiden Ligen sieht Wanninger nicht als Hinderungsgrund für eine Einigung. Alba Berlins Vizepräsident Marco Baldi bestätigt: "Der Einigungsdruck ist relativ hoch."

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false