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Konzentriert ans Werk. Albas Clifford Hammonds sammelte in Ulm fleißig Punkte.

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Update

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin nach Sieg in Ulm im Halbfinale

Alba Berlin steht erstmals seit drei Jahren wieder im Play-off-Halbfinale der Basketball-Bundesliga. In Ulm macht es die Mannschaft von Sasa Obradovic am Ende des vierten Duells aber noch einmal unnötig spannend.

Kurz nach der dramatischen Schlussphase konnte Mithat Demirel schon wieder lachen. „Den einfachen Weg haben wir in dieser Saison noch nicht oft genommen“, sagte Alba Berlins Sportdirektor, um den so kuriosen wie packenden Ausgang des vierten Spiels der Play-off-Serie gegen Ulm zu erklären. Die Berliner hatten einen eigentlich sicheren Sieg fast noch aus der Hand gegeben, am Ende zitterten sie sich zu einem 95:89 (42:41)-Erfolg. Das Wie und Warum war Demirel aber letztlich egal, durch den dritten Sieg entschied Alba die „Best of five“-Serie mit 3:1 für sich und zog erstmals seit 2011 ins Halbfinale um die deutsche Basketball-Meisterschaft ein. Zuletzt war Alba zweimal in der ersten Play-off-Runde gescheitert.

„Man hat gesehen, wie sehr die Niederlage am Donnerstag die Jungs geärgert hat“, sagte Demirel über die schwache Leistung der Berliner im dritten Spiel, die Alba einen weiteren Ausflug nach Ulm beschert hatte. Das Team von Trainer Sasa Obradovic zeigte allerdings die richtige Reaktion. „Wir haben sehr konzentriert und mit viel Energie gespielt“, sagte Demirel. „Defensiv war das die beste Leistung der ganzen Serie.“

Alba lag schnell 7:12 zurück, die Berliner antworteten mit zehn Punkten in Serie, nach dem ersten Viertel lagen sie 21:19 vorn. Allerdings konnten sie kaum Kapital daraus schlagen, dass bei den Ulmern Matt Howard fehlte. Der Power Forward hatte sich am Donnerstagabend eine Gehirnerschütterung zugezogen. Ohne seinen Nebenmann Howard schien der Ulmer Daniel Theis umso motivierter: Der 22-Jährige erzielte im zweiten Viertel zehn Punkte, am Ende war er mit 26 Zählern bester Werfer des Spiels.

Alba traf diesmal viele Würfe aus der Distanz

Der Berliner Manager Marco Baldi hatte prophezeit, man werde in Ulm auf keinen Fall gewinnen, wenn man den Gastgebern wie im zweiten Spiel 89 Punkte erlauben würde. Getreu dieser Maxime erhöhten Obradovics Spieler den Druck – und die Trefferquote. Besonders David Logan schien von der Dreipunktelinie nicht vorbeiwerfen zu können, der Shooting Guard traf sechs von neun Versuchen aus der Distanz und war mit 23 Punkten bester Berliner Werfer. Alba setzte sich ab, kurz vor Ende des dritten Viertels war der Vorsprung auf 15 Zähler angewachsen.

Angefeuert von ihren Fans taten die Ulmer alles, um das drohende Saisonende noch abzuwenden. Jetzt bekam Daniel Theis auch mehr Unterstützung von seinen Mitspielern. In den entscheidenden Momenten fand aber stets ein Dreipunktewurf der Berliner sein Ziel. Eineinhalb Minuten vor Schluss war das Spiel beim Stand von 87:77 für Alba entschieden. Oder doch nicht?

Cliff Hammonds und Reggie Redding vergaben fünf Freiwürfe hintereinander, innerhalb von 40 Sekunden schmolz der Vorsprung auf nur noch drei Punkte zusammen. Alba musste noch einmal zittern, am Ende retteten die Berliner ihre knappe Führung ins Ziel. Die Gastgeber hatten doch noch 89 Punkte erzielt, insofern hatte Baldi nicht Recht behalten. Allerdings hatte wohl weder er noch irgendjemand sonst damit gerechnet, dass die Berliner stolze 54 Prozent ihrer Dreier treffen würden – die gleiche Quote wie bei den Freiwürfen. „Das war natürlich unnötig“, sagte Demirel über die Schlussphase. Dafür hätten die Berliner in Verteidigung und Rebound gut gearbeitet: „Dann kann man so etwas auch mal verkraften.“

Alba trifft im Halbfinale auf Quakenbrück oder Bamberg. In der Serie liegt Meister Bamberg 1:2 zurück, das vierte Spiel findet am heutigen Sonntag in Quakenbrück statt. (Tsp)

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