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Per Handschlag. Der Vertrag von Robert Lowery (r.) läuft aus, die Einbürgerung von Kresimir Loncar scheint in Reichweite zu sein.

© Imago/Camera 4

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin: Viele Fragen zum Transferschluss

Darf Robert Lowery bleiben? Wird Kresimir Loncar Deutscher? In Alba Berlins Team könnte bis Montag noch Bewegung kommen.

Robert Lowery lehnte im VIP-Raum der Arena am Ostbahnhof lässig an der Theke, seine Krücken hatte er neben sich gegen die Bar gelehnt. Auch den astronautenartigen Spezialschuh an seinem linken Fuß schien der Basketballprofi ignorieren zu können. „Ich bin mir sicher: Alles wird gut“, sagte Lowery überzeugt. In seinem Sprunggelenk sei nichts gebrochen und nichts gerissen, Alba Berlins Teamärzte hätten nur von drei Wochen Pause gesprochen. Der Zeitpunkt der Verletzung, die sich der Aufbauspieler im Pokal-Halbfinale am Samstag zugezogen hatte, ist aber äußerst ungünstig: Am kommenden Montag läuft der Kurzzeitvertrag des Aufbauspielers aus, dann endet auch die Wechselfrist in der Basketball-Bundesliga. „Ach, über den Vertrag mache ich mir keine Sorgen“, sagte Lowery. „Wir haben noch nicht darüber gesprochen, aber Alba mag meine Energie. Alles wird gut.“

"Wir halten uns alle Optionen offen“

Marco Baldi wollte sich am Mittwochabend nach dem 82:82-Unentschieden gegen den FC Bayern München im Achtelfinal-Hinspiel des Eurocups allerdings noch nicht in die Karten schauen lassen. „Wir halten uns alle Optionen offen“, sagte Alba Geschäftsführer hinsichtlich des Transferschlusses. Baldi bezog sich damit nicht nur auf Lowery, sondern auch auf Kresimir Loncar. Der Kroate ist seit Jahren mit einer Deutschen verheiratet und bemüht sich um einen deutschen Pass. Baldi erweckte den Anschein, als sei ein Abschluss dieses Prozesses unmittelbar in Sicht. Sollte Loncar Deutscher werden, würde sich die Statik des Teams verändern. In der Bundesliga müssen stets sechs deutsche Spieler im Kader stehen, durch den langfristigen Ausfall von Niels Giffey ist Alba bei den einheimischen Profis nicht allzu stark aufgestellt. Auch die beiden Bayern-Profis Anton Gavel und Nihad Djedovic verfügen deutsche Pässe, sind aber in der Slowakei (Gavel) und Bosnien (Djedovic) geboren.

Zurzeit haben die Berliner sieben Ausländer im Kader: Jordan Taylor, Will Cherry, Elmedin Kikanovic, Mitchell Watt, Dragan Milosavljevic sowie Lowery und Loncar. In der Bundesliga muss immer ein Auslandsprofi aussetzen – ein Zustand, der Trainer Sasa Obradovic missfällt und der den Klub unnötig Geld kostet. Loncars Einbürgerung hätte zur Folge, dass Lowery im Team bleiben könnte. Oder dass sich Alba sogar nach einem neuen, zusätzlichen Spieler umschaut. Auch dieses Szenario schloss Marco Baldi nicht aus, von Sicherheitseinkäufen hält der Manager aber nichts: „Es bringt nichts, irgendjemand hintendran zu stellen.“ Die Meldefrist für den Eurocup ist allerdings bereits abgelaufen. Für Lowery spricht, dass er sich bei Alba gut eingefügt hat und die System der Mannschaft inzwischen kennt. Zudem dürfte er aufgrund seiner aktuellen Verletzung recht preiswert zu haben sein. Allerdings hat der 28-Jährige nicht in allen Spielen überzeugen können, sein Hang zu sorglosen Ballverlusten passt nicht zum Perfektionismus des Alba-Trainers.

"Es ist viel Bewegung im Markt"

Das Ende der Transferperiode fällt in eine hektische Zeit bei Alba. Am Sonntag spielen die Berliner in der Bundesliga in München, am Montag müssen alle Veränderungen im Kader abgeschlossen sein, am Dienstag steht das Eurocup-Rückspiel beim FC Bayern an. Bis dahin kann sich noch einiges tun – nicht nur bei Alba. „Man merkt, dass viele Klubs in der Bundesliga gerade sehr aktiv sind“, sagt Marco Baldi. „Es ist viel Bewegung im Markt.“

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