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Sport: BASKETBALL EM-QUALIFIKATIONSSPIEL DEUTSCHLAND - GRIECHENLAND Neuer Zwist zwischen Alba und DBB

Irritationen wegen Welps Einsatz in Oberelchingen / Baldi versteht Aufregung nichtVON DIETMAR WENCK BERLIN.Es wird langsam zur unangenehmen, aber dauerhaften Begleiterscheinung, daß es im Vorfeld von Länderspielen zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Deutschen Basketball Bund (DBB) und dem Deutschen Meister Alba Berlin kommt.

Irritationen wegen Welps Einsatz in Oberelchingen / Baldi versteht Aufregung nichtVON DIETMAR WENCK BERLIN.Es wird langsam zur unangenehmen, aber dauerhaften Begleiterscheinung, daß es im Vorfeld von Länderspielen zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Deutschen Basketball Bund (DBB) und dem Deutschen Meister Alba Berlin kommt.Ende November ging es darum, daß die Berliner Nationalspieler recht erschöpft zum Nationalmannschafts-Lehrgang gefahren waren, weil ein Bundesliga-Punktspiel nicht verlegt worden war.Morgen tritt die DBB-Auswahl in Stuttgart gegen Griechenland an.In diesem Spiel geht es um Qualifikations-Punkte für die Europameisterschafts-Endrunde, die 1999 in Frankreich stattfindet.Nominiert worden waren von Bundestrainer Henrik Dettmann die sechs Berliner Henrik Rödl, Christian Welp, Henning Harnisch, Stephen Arigbabu, Marko Pesic und Vladimir Bogojevic.Die Reise nicht angetreten haben Harnisch, Pesic und Welp. Im Falle Welps hat dies zu Irritationen bei einigen DBB-Verantwortlichen geführt.Der 34jährige Center hatte DBB-Sportdirektor Wolfgang Brenscheidt, mit dem er gut befreundet ist, in einem privaten Gespräch signalisiert, daß er zwar Probleme habe, aber vielleicht trotzdem spielen könne.Am vergangenen Donnerstag zeigte Welp eine starke zweite Halbzeit gegen Kinder Bologna in der Europaliga.Um so verblüffter waren am Freitag DBB-Präsident Geggus und Brenscheidt, als sie von den Alba-Verantwortlichen erfuhren, daß Harnisch, Pesic und Welp nicht fit seien für die Partie gegen Griechenland."Die Verletzungen sind wohl gravierender, als das von uns eingeschätzt worden war", erklärte Geggus, der wie Brenscheidt zu den Augenzeugen des Sieges über Bologna zählte, "aber ich glaube das so, wie es uns gesagt worden ist." Pesic wurden vier Weisheitszähne gezogen, Harnisch wird von einer hartnäckigen Adduktorenverletzung geplagt - daß sie nicht kommen können, wird nach wie vor ohne Murren akzeptiert. Zu Recht überrascht wurde man jedoch davon, daß am Sonnabend Christian Welp beim 98:63 gewonnenen Bundesligaspiel in Oberelchingen fast 20 Minuten lang eingesetzt wurde."Jeder soll für sich werten, wie ein solcher Einsatz in Oberelchingen zu sehen ist bei einem Spieler, der verletzt ist und Schonung braucht", sagt Brenscheidt.Für sich hat er dies getan."Ich hinterfrage keine ärztlichen Auskünfte", stellt er klar, wenn es einen Zwist gebe, dann "liegt der Grund dafür in der Verfahrensweise".Wie Geggus ("Die Brisanz ist hochgespielt.") will auch er kein weiteres Öl ins Feuer schütten, nur "frustrierend ist das schon.Die Kommunikation ist schlecht". Marco Baldi, der Manager des Deutschen Meisters, versteht die Aufregung nicht."Wir haben am Freitag darüber gesprochen, und es wurde akzeptiert", sagt er.Da allerdings hatte es das Oberelchingen-Spiel noch nicht gegeben, bei dem Harnisch und Pesic im übrigen nicht eingesetzt wurden."Wir boykottieren nichts, unsere verletzten Spieler trainieren nicht, sondern werden nur stundenlang behandelt", erklärt der Manager, der in Aussicht stellt, daß sowohl Welp als auch Harnisch zum nächsten Qualifikationsspiel in der Slowakei am Sonnabend noch nachreisen: "Warum nicht? Wenn sie fit sind, reisen sie nach." Hinter vorgehaltener Hand heißt es beim DBB, daß Alba seine Spieler schonen wolle, um weiterhin in der Europaliga für Furore zu sorgen, wo die entscheidenden Play-offs anstehen.Der Klub ist von Verletzungen gebeutelt, nur zwei seiner zehn Spieler sind sorgenfrei in dieser Hinsicht.Geggus will den Verdacht nicht vertiefen, sagt jedoch: "Daß es mal Interessenkonflikte geben kann, liegt in der Natur der Sache." Gleichzeitig erinnert der DBB-Präsident daran, daß "die Zusammenarbeit Albas mit dem DBB eigentlich immer vorbildlich war.Und Verstimmungen nutzen am Ende niemandem, weder dem DBB noch Alba".

DIETMAR WENCK

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