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Will Cherry (Bildmitte) zieht an Reggio Emilias Alessandro Lever vorbei. Alba-Trainer Sasa Obradovic weiß noch nicht, wie er das findet.

© dpa

Basketball-Eurocup: Alba Berlin besiegt Reggio Emilia nach toller Aufholjagd

Im dritten Viertel lagen die Basketballer von Alba Berlin im ersten Eurocup-Heimspiel gegen Italiens Vizemeister Reggio Emilia schon deutlich hinten - am Ende reichte es trotzdem zum Sieg.

Das Tempo war hoch. Mit einem Affenzahn raste der Kamerawagen am Spielfeldrand entlang und filmte die Basketballer von Alba Berlin. Das junge Kamerateam fing im Auftrag des Vereins Impressionen ein für einen neuen Trailer, der demnächst über den Videowürfel in der Arena am Ostbahnhof flimmern soll. Und es war ein guter Tag für gelungene Actionsequenzen. Die Profimannschaft drehte gegen den italienischen Vizemeister Reggio Emilia in der zweiten Hälfte das Spiel und gewann noch 82:76 (40:45). Die 8223 mitgerissenen Zuschauer gaben am Ende auch eine passende Jubelkulisse ab. Beste Hauptdarsteller waren Dragan Milosavljevic, der 17 Punkte erzielte, und Will Cherry, der auf 15 Zähler kam und am Ende einige wichtige Distanzwürfe traf.

„Wir sind froh, dass wir das erste Eurocup-Spiel gewinnen konnten“, sagte Kapitän Alex King danach. Die 60:79-Klatsche zum Auftakt in Ludwigsburg habe gezeigt, dass die Gruppe ausgeglichen sei. „Wir hoffen, dass wir bis zum Schluss oben mitspielen können.“ Um als eines der vier besten Teams der Sechsergruppe die Zwischenrunde zu erreichen.

„Wir haben ein großes Team geschlagen, das bisher noch kein Saisonspiel verloren hat“, sagte Coach Sasa Obradovic zufrieden. „Mit all den Fehlern die wir begehen - und wir begehen immer noch eine Menge - finden wir immer noch die Energie, unser Spiel durchzuziehen.“ Das bestand wieder einmal aus einer physischen Verteidigung.

Alba stand nach dem verpatzten Eurocup-Start unter Zugzwang

„Wir haben in der zweiten Hälfte die Intensität hochgedreht“, sagte Kapitän King, „die Defensive ist schließlich unser Markenzeichen.“ Anfangs habe man jedoch zu viele Dreipunktewürfe der Gäste zugelassen. Und das nutzten die Norditaliener, die bisher alle Pflichtspiele siegreich bestritten hatten. Alba hat zwar auch alle fünf Bundesligaspiele gewonnen, stand aber nach dem verpatzten Eurocup-Start unter Zugzwang. Die Berliner erzielten die ersten zwei Punkte, aber die nächsten sieben erzielte Reggio Emilia.

Die Italiener wirkten eingespielter und abgezockter, vor allem Nationalspieler Achille Polonara glänzte, neben albernen Pflastern am Arm, mit 16 Punkten bis zur Halbzeit (am Ende waren es jedoch nur 19 Zähler). Die neuformierte Alba-Mannschaft hatte wie gegen Ludwigsburg gegen eine Defensive, die sie zwang, den Ball zu bewegen, Probleme, weil noch nicht alle Spielsysteme tadellos sitzen. Aber sie ließen sich nicht abschütteln, bis die Gäste kurz nach dem Seitenwechsel doch erstmals mit zehn Punkten führten.

Die Gastgeber verteidigten dann aber physischer, reboundeten besser und trafen endlich die Distanzwürfe, gingen so beim 61:59 erstmals in Führung und führten nach einem Dreipunktewurf von Neuzugang Kresimir Loncar sogar 81:71 kurz vor Schluss. Der Kroate traf alle drei Würfe, erzielte elf Punkte und erhielt später ein Sonderlob von Obradovic. Der Coach ärgerte sich jedoch, „dass wir das Spiel nicht taktisch smarter beendet haben, im Europapokal kann jeder Punkt im direkten Vergleich entscheiden“. Und so raunte Reggio Emilias Trainer Max Menetti ihm nach der Pressekonferenz zu: „Sei vorsichtig, wenn du in unsere Halle kommst.“

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