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Basketball-Eurocup: Alba gegen Sevilla unter Druck

Nach vier Niederlagen in Folge brauchen Albas Basketballer heute im Eurocup einen Sieg. Nicht allen Spielern scheint aber klar zu sein, was Trainer Muli Katzurin von ihnen will.

Zuletzt versuchte es Muli Katzurin mit Psychologie. Nach vier Niederlagen in zwölf Tagen und vor dem wichtigen Eurocup-Spiel am heutigen Dienstag gegen BC Sevilla (20 Uhr, Großarena) zeigte Albas Trainer seinen Basketballern am Videoschirm, was sie zuletzt gut gemacht hatten. Doch, doch, er fand etwas, „wir hatten einige gute Minuten“, versichert er, auch bei der 84:89-Niederlage zuletzt in Ludwigsburg. „Ich versuche, positiv zu bleiben“, sagt der Israeli, auch wenn er ebenso Fehler anspreche.

Dass drei Wochen nach seinem Amtsantritt Ernüchterung eingetreten ist, führt der 56-Jährige auf vier Gründe zurück: den hohen Druck, Übermotivation, schwindendes Selbstvertrauen – und den Systemwechsel. „Ich möchte, dass das Team meine Philosophie spielt“, verteidigt Katzurin seine Umstellungen, die einigen Spielern noch Probleme zu bereiten scheinen. „Vorher hat das Team doch auch verloren.“

Mit seinen Entscheidungen stößt er bei einigen Spielern auf Unverständnis. Bevor er entlassen wurde, hatte Hollis Price geklagt, er wisse nicht, warum Katzurin ihn im Hinspiel gegen Sevilla früh aus dem Spiel genommen hatte. Der Trainer habe es ihm nicht erklärt. „Ich rede viel mit den Spielern und sage, was ich von ihnen erwarte“, erwidert Katzurin. „Aber das ist hier auch kein Kindergarten.“ Zu Heiko Schaffartzik ist er noch nicht vorgedrungen. „Es wäre toll, wenn er zu mir kommen würde“, sagt der Spielmacher. Nachdem er schon unter Luka Pavicevic insgesamt nur fünf Minuten zum Einsatz gekommen war, lässt Katzurin Schaffartzik im Schnitt auch nur acht Minuten aufs Feld. Gegen Ludwigsburg spielte er gar nur eine Minute. „Ich bin Point Guard der Nationalmannschaft, ich spiele seit acht Jahren in der Liga, da ist es klar, dass ich unzufrieden bin.“

Katzurin sagt nur so viel: „Wer nicht spielt, muss sich verbessern, um besser zu sein als der Mitspieler.“ Schaffartzik hingegen beginnt fünfeinhalb Wochen nach seiner Verpflichtung zu verzweifeln. „Ich weiß nicht, wo ich mich noch verbessern soll, ich trainiere hart.“ Das Gespräch mit dem Trainer will er trotzdem nicht suchen. Doch sei es leichter, einen Bankplatz zu akzeptieren, wenn das Team gewinne. Deshalb ist ein Sieg gegen Sevilla doppelt wichtig. Um sich vor dem Duell mit Treviso in einer Woche die Möglichkeit offen zu halten, aus eigener Kraft noch Gruppenzweiter zu werden und das Viertelfinale zu erreichen. Und um, so Schaffartzik, „die Nerven zu beruhigen“, nicht nur seine.

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