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Teil des Ganzen. Akpinar wächst in seine Rolle bei Alba hinein.

© Imago/Camera 4

Basketball-Eurocup: Was erwartet Alba Berlin in Litauen?

Alba Berlin reist zum Eurocup-Spiel bei Neptunas Klaipeda am Mittwochabend, der Gegner scheint unberechenbar zu sein.

Will Cherry ist gerade dabei, eine kleine Lobeshymne auf Alba Berlins nächsten Gegner Neptunas Klaipeda vorzutragen, als ihn die Realität einholt. „Ach echt, die haben ihr erstes Spiel mit 40 Punkten verloren?“, fragt der Aufbauspieler ungläubig. Streng genommen waren es nur 36 Zähler, die die Litauer zum Auftakt der Eurocup-Zwischenrunde von ihrem Gegner trennten. Eine starke Vorstellung war es aber trotzdem nicht, was Klaipeda vor einer Woche bei Aris Thessaloniki ablieferte. Umso schwerer ist es für die Berliner Basketballer abzuschätzen, was sie beim Auswärtsspiel am heutigen Mittwoch (18 Uhr, kostenloser Livestream auf www.rrb-online.de/sportplatz) erwartet.

„Man darf sich gegen Klaipeda entspannen“

Cherry stand in der vergangenen Saison bei Zalgiris Kaunas unter Vertrag, mit dem litauischen Rekordmeister verlor er zwei Mal gegen Klaipeda. „Das wurmt mich immer noch“, sagt er. Neptunas sei heimstark, unangenehm zu spielen, kampfstark. „Man darf sich gegen sie nie entspannen“, berichtet der 24-Jährige. „Wir haben echt Arbeit vor uns.“ Das glaubt auch Alba-Coach Sasa Obradovic, der Serbe will der Niederlage der Litauer bei Aris keine Bedeutung beimessen. „Das war eine große Überraschung, für alle“, sagt Obradovic. „Dieses Spiel bildet nicht ihr echtes Leistungsvermögen ab.“ Mit einem Sieg in Klaipeda könnte Alba seine Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale deutlich vergrößern. Für Obradovic macht es ohnehin kaum einen Unterschied, ob sein Team in eigener Halle oder in der Fremde antritt: „Wenn man große Ambitionen hat, muss man auch auswärts immer angreifen.“

Obradovic ist mit Akpinars Fortschritten zufrieden

Allerdings muss Alba weiter auf die verletzten Niels Giffey und Jordan Taylor verzichten. Zumindest solange kein Ersatz verpflichtet ist, baut Obradovic auf den 20-jährigen Ismet Akpinar. „Ismet hat beim Sieg gegen Mailand eine gute Rolle gespielt“, sagt Obradovic, der junge Spielmacher habe nun die Chance, sich einen festen Platz in der Rotation zu erkämpfen: „Er hat lange dafür viel trainiert, jetzt ist der Moment, um den Schritt zu machen und Teil der Maschine zu sein.“ Gegen Mailand erzielte Akpinar elf Punkte und führte souverän Regie.

Auch Cherry ist von seinem jungen Kollegen überzeugt. „Es ist eine große Chance für Ismet, Verantwortung zu übernehmen. Ich bin überzeugt davon, dass er diese Chance auch nutzt“, sagt der US-Profi. „Issi kann spielen. Er kann wirklich spielen.“ Auf dem Feld kann der Spielmacher Akpinar Tipps und Ratschläge geben, als Litauen-Reiseführer für seine Mitspieler will er sich aber lieber nicht versuchen, seine Sprachkenntnisse reichen dafür nicht aus. „Ich konnte bis zehn zählen und ein paar Worte sagen. Aber als ich zuhause in den USA war, ist das alles einfach weggeflossen“, sagt er. „Ich habe es total vergessen.“

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