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Früher Höhenflug. Alba ist mit drei Siegen in drei Pflichtspielen gestartet. Die Mannschaft, hier Neuzugang Zach Morley gegen Quakenbrück, hat dabei spielerisch und kämpferisch überzeugt.

© dapd

Basketball-Euroleague: Zart, aber oho: Alba will auch gegen Chalon beeindrucken

In drei Pflichtspielen hat Alba Berlin drei beeindruckende Siege errungen. Heute soll im ersten Euroleague-Heimspiel gegen den Französischen Meister Elan Chalon der vierte folgen.

Marco Baldi ist in Schwaben geboren und aufgewachsen, nach mehr als 20 Jahren in der Hauptstadt kennt er aber natürlich das höchste Lob, das ein Berliner aussprechen kann. „Da gibt es nichts zu meckern“, sagt der Manager von Alba Berlin über den Saisonstart seiner Mannschaft. In drei Pflichtspielen gab es drei beeindruckende Siege der Berliner Basketballer, heute soll im ersten Euroleague-Heimspiel gegen den Französischen Meister Elan Chalon (20.45 Uhr, Arena am Ostbahnhof) der vierte folgen. Baldi weiß, dass es noch zu früh für Lobeshymnen ist. Aber auch der 50-Jährige muss zugeben: „Die Art und Weise, wie wir spielen, ist begeisternd.“

94 Punkte zum Saisonauftakt gegen Artland, 92 beim italienischen Spitzenklub Siena, 109 bei der Basketball-Demonstration gegen Hagen: Das neu formierte Berliner Team hat sich schnell gefunden. „Wir machen Druck, wir machen Tempo, wir springen nach jedem Ball, wir treten geschlossen auf“, fasst Baldi die Spielweise zusammen. Punkte und Spielzeit sind gleichmäßig verteilt, jeder scheint Freude daran zu haben, für seinen Nebenmann zu arbeiten. Und im Zweifelsfall noch einen Extrapass zu spielen. „Man spürt die Bereitschaft, gemeinsam etwas auf die Beine stellen zu wollen“, sagt Baldi. Auch die Zuschauer honorieren bislang den Einsatz und die Spielfreude, der Funke springt über. „Das Publikum hat ein sehr gutes Gespür dafür, was der Charakter eines Teams ist“, glaubt Baldi.

Die größte Sorge bei den Berlinern gilt derzeit der Bodenhaftung. Nationalmannschaftskapitän Heiko Schaffartzik sagte nach dem Sieg gegen Hagen, man müsse „auf dem Teppich“ bleiben. Obradovic muss seine Spieler dosiert einsetzen, ab sofort tritt Alba in Bundesliga und Euroleague im Schnitt alle drei Tage an. „Es kommen noch viele Spiele, wir werden auch mal verlieren“, sagt Obradovic. „Aber wir müssen unsere Einstellung behalten.“ Die lebt der Coach bislang vor. Auch wenn es in einem Spiel gerade sehr gut läuft, brüllt er bei Nachlässigkeiten oder Fehlern seine Wut lauthals aufs Spielfeld hinaus. „Meine Botschaft ist sehr klar: Wenn alle füreinander spielen und einen Beitrag leisten, kann ich zufrieden sein“, sagt Obradovic. „Aber echte Zufriedenheit kann es nur am Ende der Saison geben.“

Auch Marco Baldi warnt davor, euphorisch zu werden – und verweist auf die vergangene Saison. „Kurz vor Weihnachten waren wir auf Platz 1, haben sehr gut gespielt – aber wir konnten das nicht halten“, sagt Baldi. „ Ich weiß, wie schnell das alles aus dem Gleichgewicht geraten kann. Das Pflänzchen ist noch sehr zart.“ Gegen Chalon hat Alba die Chance, das Pflänzchen ein bisschen fester im Boden zu verwurzeln.

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