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© Krüger

Basketball-Europaliga: Alba Berlin: Das geht ja gut los

Alba Berlin startet vor 12.500 Zuschauern mit einem 68:63-Heimsieg über Lottomatica Rom in die Basketball-Europaliga.

Gleich im ersten Angriff durfte sich Immanuel McElroy schmerzhaft davon überzeugen, dass in der Europaliga Spieler eines anderen Formats herumlaufen als in der Bundesliga. Der US-Amerikaner in Diensten Alba Berlins zog gegen Lottomatica Rom mit viel Schwung zum Korb, nur um an Roms slowenischen 2,16-Meter-Center Primoz Brezec abzuprallen und dabei einen Schrittfehler zu begehen. Aber Alba erholte sich schnell von McElroys Aha-Erlebnis und gewann ein hart umkämpftes und packendes Spiel 68:63 (35:40).

Jenkins fehlte nach der Pause aufgrund eines allergischen Schubs

Ohne Nervosität starteten die Berliner in ihren ersten Auftritt in der höchsten europäischen Spielklasse seit vier Jahren, keine der beiden Mannschaften konnte sich zunächst absetzen. Durch einen Dreier von Ansu Sesay ging Alba nach neun Minuten beim Stand von 15:14 erstmals in Führung. Kurz zuvor hatte Albas Trainer Luka Pavicevic Julius Jenkins eingewechselt, der am vergangenen Sonntag gegen Bremerhaven wegen einer Knieblessur noch geschont worden war. Es war ein kurzer Auftritt von Jenkins: Nach der Pause fehlte er aufgrund eines allergischen Schubs. Trotzdem würdigten die 12.500 Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof Albas engagierte Leistung mit einer La-Ola-Welle.

Albas Geschäftsführer Marco Baldi hatte vor dem Spiel gefordert, den Spielern müsse „bei jedem Freiwurf und in jeder Sekunde“ bewusst sein, in welch hartem Wettbewerb sie sich befänden. Wie schnell Unachtsamkeiten in der Europaliga bestraft werden, brachten die Römer Alba im zweiten Abschnitt bei. Während sich die Berliner Defensive auf die vermeintlichen Stars des italienischen Vizemeisters konzentrierte, traf der erst 20-jährige Luigi Datome innerhalb von nicht einmal drei Minuten drei Dreipunktewürfe und erzielte elf Punkte. Nachdem zuvor die Führung beinahe mit jedem Ballbesitz gewechselt hatte, lag Rom nun mit sechs Punkten in Front, wenig später waren es sogar neun. Bis zur Halbzeit konnten sich die Berliner auf 35:40 herankämpfen. Erstaunlich zu diesem Zeitpunkt war, dass Alba besonders im Rebound deutlich stärker war als die Römer. Dafür hatten die Berliner erst zwei Dreipunktewürfe getroffen.

Immanuel McElroy war mit 17 Punkten bester Werfer für Alba

In die zweite Hälfte startete Alba mit geballter Willenskraft. Adam Chubb und McElroy griffen sich Rebound um Rebound, schnell hatte Alba den Rückstand ausgeglichen und lag sogar 50:45 in Führung. Aber Rom konterte vor allem mit Dreipunktewürfen, auch das 19-jährige Supertalent Brandon Jennings zeigte jetzt, wieso ihm eine glänzende NBA-Karriere prophezeit wird. Doch auch Casey Jacobsen traf von weit draußen und McElroy bewies beim Kampf um jeden Ball, dass seine Energie scheinbar keine Grenzen kennt. Am Ende war er mit 17 Punkten bester Werfer des Spiels.

Bis eine Minute vor dem Ende blieb es eng, beim Stand von 61:61 hielt es kaum einen Zuschauer auf seinem Sitz. McElroy brachte Alba mit zwei Freiwürfen in Führung, unter gellenden Pfiffen ließ sich Rom zu einem Offensivfoul hinreißen. 46 Sekunden vor Schluss vergab Aleksandar Nadjfeji einen von zwei Freiwürfen. Auf der anderen Seite vergab Rom einen Korbleger, Nadjfeji entschied das Spiel mit zwei weiteren Punkten und einem Freiwurf – das Publikum tobte. Trainer Pavicevic hingegen blieb gewohnt sachlich: „Das ist erst der Anfang, wir haben noch viele schwierige Spiele vor uns.“

Fünf der zehn Gruppenspiele, so lautet Albas Rechnung, muss die Mannschaft gewinnen, um die Vorrunde in der Europaliga zu überstehen. Beim nächsten Spiel am Donnerstag in Istanbul haben die Berliner die Chance, bereits einen wirklich großen Schritt in diese Richtung zu machen.

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